An diesem Wochenende können sich Besucher erste Eindrücke vom Sportvereinszentrum der SG Schorndorf machen. 4,1 Millionen Euro wird de Gebäudekomplex im noch entstehenden Sportpark kosten.

Schorndorf - Das mit Abstand größte Schorndorfer Vorzeigeprojekt zur Interkommunalen Gartenschau 2019, der Sportpark Rems, nimmt Gestalt an. Am Wochenende können Interessierte das neue Schmuckstück der Sportgemeinschaft (SG) Schorndorf unter die Lupe nehmen, dessen Außenhülle bereits weitgehend fertigstellt ist.

 

Am Samstag und Sonntag werden Gäste im Rahmen einer sogenannten Baustellenparty zwischen 11 und 17 Uhr gruppenweise durch das neue Gebäude geführt, welches im vergangenen Herbst auf den Namen des Unternehmers und Mäzen des Projekts, Ulrich Schatz, getauft worden ist. Zudem wird zurzeit mit einer groß angelegten Plakataktion für verbilligte Mitgliedschaften für die Fitnessangebote geworben. Man habe das Ziel, 500 Mitgliedschaften vor dem geplanten Start des Zentrums am Wochenende des 26. und 27. September zu bekommen, sagt Steffen Moldenhauer, der Vizechef der neuen Einrichtung. Sie soll seinen Angaben zufolge Fitness für die ganze Breite der Vereinssportler bieten.Zwischen 800 und 1000 Mitglieder seien das langfristige Ziel.

Die neue Einrichtung, die mit modernen Geräten und verschiedensten Fitnessräumen, darunter einem turnhallenähnlichen Raum für Gruppen, aufwartet, ist für den Verein kein Schnäppchen. Ursprünglich waren dafür weniger als vier Millionen Euro angepeilt worden, inzwischen gibt der Verein die Gesamtkosten mit 4,1 Millionen Euro an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab der Oberbürgermeister Matthias Klopfer, ein bekennender Unterstützer des Projektes, zudem bekannt, dass die Stadt ihre Bürgschaft für den Verein von bisher 1,7 Millionen Euro um gut 180 000 Euro aufgestockt habe. Das habe jedoch nichts mit dem Vereinssportzentrum, sondern mit einem sogenannten Außensportgebäude zu tun, heißt es auf Anfrage aus der SG-Geschäftsstelle. Wegen des verzögerten Baubeginns habe es „allgemeine Kostensteigerungen im Baubereich“ gegeben.

Auch der städtische Anteil an dem Gesamtprojekt – die umliegenden Sportanlagen des Sportparks Rems – wird teurer als erwartet. Waren ursprünglich 6,8 Millionen Euro anvisiert worden, wird nun der Gesamtumfang mit 7,7 Millionen Euro angegeben. Nicht bei allen Fraktionen des Gemeinderates fand dies in den vergangenen Monaten Unterstützung. Unter anderem gab es, als ein weiterer Bauabschnitt für 2,38 Millionen Euro verabschiedet wurde, einen offenen Disput zwischen den zwei großen bürgerlichen Fraktionen im Schorndorfer Gemeinderat. Der CDU-Stadtrat Ingo Sombrutzki hielt den Ratskollegen von FDP und Freien Wählern vor, sie würden allem zustimmen, „egal, was es kostet.“ Der Streitpunkt war eine 30 auf 15 Meter große Freiluftsporthalle, die in dem neuen Sportpark entstehen soll, und von ihrem Backnanger Hersteller „McArena“ getauft worden ist. Diese Halle, die von Freizeitsportlern genutzt werden soll, sei „nice to have“ und „kein Pflichtteil“, sagte Sombrutzki.

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause präsentierte die SG den Stadträten einen Vorschlag zur Güte, der dann auch angenommen wurde. Die Freilufthalle wird nun von dem Backnanger Hersteller gepachtet, und zwar fünf Jahre von der Stadt, fünf Jahre von der SG Schorndorf. Das Angebot sei „attraktiv und zudem ein Frequenzbringer“, warb der SG-Vereinschef Christoph Berger in der Sitzung.