Allerdings ist das mit großen Vorschusslorbeeren bedachte Remstalwerk bislang noch ein Zuschussbetrieb. 160 000 Euro mussten die Schorndorfer zuletzt in das Gemeinschaftsprojekt stecken. Denn obwohl die Netze der Mitgliedskommunen der EnBW schon abgekauft wurden, wird deren echter Übergang an den neuen Eigentümer erst zum 1. Januar erfolgen. Der Grund: Sie müssen noch vom EnBW-Netz getrennt und neu miteinander verbunden werden. Wenn dies abgeschlossen ist, dürfte das Netz infolge der Durchleitungsgebühren mehr Gewinn abwerfen.

 

Der letzte Coup der Stadtwerke war eine gemeinsame Gasnetzgesellschaft mit der EnBW, an welcher die Stadtwerke mit 74,9 Prozent beteiligt sind. Jahrelang war in der Daimlerstadt intern debattiert worden, ob der Rückkauf des Gasnetzes genauso viel Sinn macht wie jener der Teilortsstromnetze. Anfang des Jahre 2013 wurde dann der Zuschlag für den Rückkauf des Gasnetzes an die Stadtwerke verkündet, im Herbst desselben Jahres überraschten der Versorger mit der Nachricht, dass deren früherer Besitzer EnBW beim Gasnetz weiterhin mit im Boot sei, mit knapp mehr als einem Viertel beteiligt werde und das Netz auch künftig warte.

Trotz dieser Aktivitäten waren den Ratsmitgliedern am Donnerstagabend die Stadtwerke keine Debatte wert. Deren Chef Andreas Seufer konnte nach kurzem Vortrag die geschlossene Zustimmung entgegennehmen. Kaum mehr als eine halbe Stunde dauerte die Sitzung – so kurz wie in der jüngeren Vergangenheit noch nie.