Nach den ersten SchoWo-Tagen sind die für die Sicherheit Verantwortlichen sehr zufrieden und nach den Geschehnisse vor einem Jahr sichtlich erleichtert. Ein kleiner Überblick über das Festwochenende.

Schorndorf - Zumindest mit den ersten beiden Festnächten der Schorndorfer Woche, die im vergangenen Jahr wegen vermeintlich groß angelegter Randale in die Schlagzeilen geraten war, sind die für die Sicherheit der Großveranstaltung Verantwortlichen insgesamt sehr zufrieden. Der Polizeisprecher Ronald Krötz berichtet von einem absolut friedlichen Verlauf – einer „Feier, wie man sie sich wünscht“. Lediglich am neu angebotenen Jugendfestplatz unter der Arnoldbrücke sei es in der Nacht zum Samstag unter überbordendem Alkoholeinfluss zu einigen ungezielten Flaschenwürfen gekommen. Getroffen worden sei dabei niemand. „Wir mussten Präsenz zeigen und haben die Betreffenden ermahnt“ berichtet Krötz, „aber es gab keine Körperverletzung“. Auch insgesamt sei alles, was an Vorfällen registriert wurde, „im absolut unteren Bereich“ bei vergleichbaren Straßenfesten geblieben.

 

Das neue Sicherhitskonzept scheint sich zu bewähren

Vom neu aufgestellten und flexibleren Sicherheitskonzept haben die Verantwortlichen in der Nacht zum Sonntag Gebrauch gemacht und zu späterer Stunde die Zufuhr hochprozentiger Mischungen mittels Zugangskontrolle zum Jugendfestplatz unterbunden. Trotzdem blieb der Festplatz mit gut 500 Jugendliche gut frequentiert. Deren absolut überwiegende Mehrheit sei „normal unterwegs“ gewesen, sagt Krötz.

Insgesamt ist der erstmals angebotene Jugendfestplatz „Under the bridge“ an den Festtagen gut angenommen worden. Auch wenn mit den Details an der mit Rollrasen und Chill-Utensilien ausgerüsteten Fläche nicht alle so ganz einverstanden waren. „Scheiß Mucke und alles voller Lappen“, informierte da am Freitag so gegen 22.30 Uhr ein junger Mann ankommende Kumpels über seinen Eindruck von Musikqualität und dort Versammelten. Jene Gruppe hat dann aber ohne weitere Umstände und ohne Flaschenwürfe ihr persönliches Chill-Glück an anderer Stelle der Schorndorfer Stadtparty gesucht.

Mit zwei kräftigen Schlägen auf den Zapfhahn hatte Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer am Freitagabend beim Fassanstich das Bier zum Fließen gebracht und die 50. Schorndorfer Woche (SchoWo) gestartet – flott, zielsicher und mit quasi durchschlagendem Erfolg. Jene SchoWo, die nicht das große Jubiläums-Stadtfest sein darf, weil dies der bereits unter dem Motto 50+1 beworbenen Nachfolgefete während der Remstal-Gartenschau im kommenden Jahr vorbehalten sein soll. Ein Bestandteil der Eröffnung auf dem Marktplatz ist denn auch die Präsentation des Logos jener Mega-SchoWo gewesen, die – jedenfalls aus Schordorfer Sicht – das größte Fest der Remstal-Gartenschau werden soll. Im runden Bierdeckelformat hat die Haubersbronner Burg-Gymnasiastin Julia Schandl (17) ihre Sicht des SchoWo-typischen arrangiert: „Ich habe mir überlegt, was Schorndorf und die SchoWo ausmacht – zum Beispiel die vielen Fachwerkhäuser rundum“.

Sorge nach den Vorfällen im vergangenen Jahr

Obwohl sich im Vorfeld dieser SchoWo angesichts der Vorfälle im vergangenen Jahr fast alles um das Thema Sicherheit gedreht hat, sparte OB Klopfer diesen Aspekt in seiner Eröffnungsrede aus . Er betonte, bei mehr als 100 Veranstaltungen gebe es „in der Region kaum ein Fest, das so bunt und vielfältig ist wie die SchoWo“.

Vor einem Jahr war es auf dem Stadtfest zu Ausschreitungen und sexuellen Belästigungen gekommen. Anschließend hatte eine missverständlich formulierte Mitteilung der Polizei zur international verbreiteten Falschmeldung geführt, in der Daimlerstadt hätten 1000 Jugendliche randaliert. Später folgten Vorwürfe, die Polizei habe die Vorfälle übertrieben. Auf einer Pressekonferenz kam es zu unterschiedlichen Bewertungen der Geschehnisse seitens Stadt und Polizei. Für die aktuelle SchoWo wurde ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet, bei dem neben größerer Polizeipräsenz auch der städtische Vollzugs- sowie ein Sicherheitsdienst eingebunden sind, um – offenbar erfolgreich – an „Angsträumen“ mehr Präsenz zu zeigen.