Kinderärzte fordern Rezeptpflicht für Beruhigungsmittel

Wie viele schreiende Kinder mit Medikamenten ruhiggestellt werden, darüber gibt es keine Zahlen. Viele der eingesetzten Mittel sind rezeptfrei zu bekommen – etwa das Antihistaminika Doxylamin, Diphenhydramin und Dimenhydrinat. Weshalb der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte schon seit längerem eine Rezeptpflicht für alle Beruhigungsmittel fordert.

 

Teilweise sind die Präparate bei Schlafstörungen zugelassen, etwa das rezeptfreie Sedaplus. Das doxylaminhaltige Mittel kann laut Zulassung ab einem Alter von sechs Monaten verwendet werden. Andere Präparate sind gegen Übelkeit und Erbrechen, etwa Emesan oder Vomex. Beide können ab einem Körpergewicht von acht Kilogramm verwendet werden. Emesan enthält das H1-Antihistaminikum Chlorphenhydramin, Vomex enthält Dimenhydrinat.

Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und der „Deutschen Apotheker-Zeitung“ seien in Deutschland bislang sieben Todesfälle in diesem Zusammenhang dokumentiert. Auch die Giftnotrufzentralen vermelden Nachfragen.