Immer mehr Schulen im Land verschreiben sich der Idee des fairen Handels. Jetzt sind es schon hundert. Die Schüler sind mit Begeisterung dabei.

Stuttgart - Schüler veranstalten Kleiderbasare und Rosenaktionen zum Valentinstag, sie drehen Filme über Kinder, die unter slavenartigen Bedingungen in Kakaoplantagen arbeiten, damit Schokolade produziert werden kann oder sie vertreiben Fairtrade-Produkte in Schulprojekten und Juniorfirmen.

 

Immer mehr Schulen in Baden-Württemberg dürfen sich inzwischen mit dem Label „Fairtrade-School“ schmücken. Jetzt ist das Robert-Bosch-Gymnasium in Wendlingen als hundertste Schule von Kultusstaatssekretär Volker Schebesta (CDU) ausgezeichnet worden. Seit fünf Jahren läuft die Fairtrade-Schools-Kampagne des Landes. Im Bildungsplan steht seit 2016 die fächerübergreifende Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Diese werde durch die Kampagne mit Leben gefüllt, sagte Schebesta anlässlich der Auszeichnung.

Zusammenhänge herstellen

„Die Kampagne sensibilisiert uns für die Zusammenhänge zwischen unserem Konsumverhalten hier in Baden-Württemberg und den Lebensbedingungen anderswo“, betont Staatsministerin Theresia Schopper (Grüne). Die Schulen bekämen die Gelegenheit, „die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Schulalltag konkret umzusetzen und den fairen Handel in den Schulalltag zu integrieren“.

Die Schüler sind mit Begeisterung dabei. „Fairtrade ist nicht schwer und schon gar nicht langweilig. Fairtrade funktioniert super im Schulalltag und macht dazu noch riesig Spaß“, finden die Schülerinnen und Schüler des Kopernikus-Gymnasiums in Wasseralfingen, die seit zwei Jahren für Fairtrade eintreten. Sie wollen auch andere für die Idee begeistern und haben dazu ein Video über ihre Aktivitäten gedreht. Dafür wurden sie beim Wettbewerb „Fair Filmt“ mit dem zweiten Platz Schulen ausgezeichnet. Der Wettbewerb wurde aus Anlass des fünfjährigen Bestehens der Kampagne ausgelobt.

Sieger ist das Friedrich von Alberti-Gymnasium in Bad Friedrichshall mit dem Film „Alptraum Schokolade“ über Kinderarbeit in Kakaoplantagen. Den dritten Platz belegt die Julius-Springer-Schule Heidelberg mit ihrem Video zum Fairtrade Kaffee, den die Juniorenfirma der Schule an Schüler und Lehrer verkauft und dabei seit diesem Jahr auch auf Pappbecher verzichtet. Den Publikumspreis gewann das Johann-Sebastian Bach Gymnasium Mannheim für seinen Film über seinen Eine-Welt-Laden, den die Schule als Projekt betreibt.

Die landesweite Fairtrade-School-Kampagne wird vom Kultusministerium und vom Staatsministerium unterstützt. Die Koordination liegt bei der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg.