Der „Bumerang“ aus Merklingen ist die drittbeste Schülerzeitung Deutschlands.

Weil der Stadt - So sieht ein Sieger aus: bunt, im Din-A-5-Format und dabei mehr als 100 Seiten stark. Die Rede ist von „Bumerang“, der Schülerzeitung der Merklinger Würmtalschule. Die hat nicht nur den ersten Preis beim Landeswettbewerb der Schülerzeitungen 2018 geholt, sondern auch den dritten Platz im bundesweiten Vergleich belegt. Für die Schülerredaktion und den betreuenden Lehrer Bernhard Rössle ein großer Erfolg und eine verdiente Belohnung für die Arbeit und die Zeit, die sie in jede neue Ausgabe ihrer Zeitung investieren.

 

Rössle hat die Betreuung der Schülerzeitung 2003 übernommen und die Redaktion seitdem mit viel Herzblut und großem Engagement unterstützt. Deshalb ist 2018 auch nicht das erste Erfolgsjahr des Bumerangs, der in diesem Jahr tatsächlich schon 50 Jahre auf dem Buckel und entsprechend viele Veränderungen erlebt hat: „Im Landeswettbewerb haben wir in den vergangenen 15 Jahren mehrfach erste, zweite und dritte Plätze erzielt“, freut sich Rössle, „und auch im Bundeswettbewerb haben wir, seit er 2004 erstmals durchgeführt wurde, gut abgeschnitten: zwei Sonderpreise und im Jahr 2008 zum ersten Mal der dritte Platz in unserer Schulkategorie.“

Auch auf den diesjährigen Preis können die Nachwuchs-Journalisten stolz sein. Unter insgesamt rund 1900 Einsendungen haben sie sich in der Gruppe Hauptschulen/Werkrealschulen mit dem dritten Platz deutlich behauptet. Bundesweit sind 29 Schülerzeitungen in sechs Schulkategorien ausgezeichnet worden, dabei sind unter anderem Recherchetiefe, Layout, Schul- und Schülerbezogenheit und Aktualität der Themen bewertet worden.

Stress, Alltag und Nachrichten

In Merklingen schreiben die jungen Redakteure über den Lebensalltag der Schüler, über Schulstress und über die aktuellen Nachrichten. Ein Schwerpunktthema pro Ausgabe beschäftigt sich mit einem aktuellen heißen Eisen wie die Integration geflüchteter Minderjähriger oder eine umwälzende Neuerung im eigenen Umfeld wie die Umwandlung der Würmtalschule in eine Ganztagsschule. Jedes Thema wird sorgfältig recherchiert, und auch Schülermeinungen kommen nicht zu kurz. Denn letztendlich, da ist sich die Redaktion einig, steht die Schülerschaft im Fokus. Berichte über Ausflüge, Schullandheimaufenthalte oder Schulveranstaltungen ergeben zusammen mit Hintergrundinformationen über aktuelle Weltereignisse ein stimmiges Ganzes, das einen Einblick in die Welt und die Interessen der Schüler aus deren Blickwinkel erlaubt.

„Vor allem die Themenvielfalt unserer Zeitung und das klare Layout haben die Jury überzeugt“, weiß der Pädagoge Rössle, „und auch das Bumerängle kommt gut an.“ Das Bumerängle, ein Teil des Bumerangs, wird von der zur Würmtalschule gehörenden Grundschule bestückt und behandelt die Themen der Erst- bis Viertklässler.

Zwei Ausgaben pro Schuljahr

Die Auflage der Schülerzeitung liegt bei 260 Stück, zwei Ausgaben gibt es pro Schuljahr. Finanziert wird sie unter anderem durch Werbung, auch das gehört zum Zeitungsgeschäft: „Die Schüler besuchen die Anzeigenkunden der vorherigen Ausgabe und fragen, ob sie wieder eine Anzeige schalten möchten“, erklärt Rössle. Ungefähr 35 bis 40 Unternehmen von Heimsheim bis Merklingen unterstützen auf diese Weise die Schülerzeitung.

In diesem Schuljahr ist die Bumerang-Redaktion im Wandel. Von der vorigen Redaktion ist nur noch die 16-jährige Zehntklässlerin Alisa dabei, Fatjoma, Zoi und Amira, ebenfalls 16 Jahre alt und in der zehnten Klasse, sind neu dazugekommen. Warum sie ihre Freizeit in dieses Projekt investieren? Für Schülerzeitungs-Profi Alisa ist das ganz klar: „Ich will mit dieser Arbeit etwas bewegen. Und ich will meine Meinung äußern“, erklärt sie, zudem hat sie natürlich Spaß am Schreiben. „Für mich ist die Mitarbeit am Bumerang etwas Neues, das ich ausprobieren will“, meint Fatjoma. Amira nickt und fügt hinzu: „Außerdem will ich auch sehen, ob ich das überhaupt kann, Artikel für die Schülerzeitung schreiben.“

Die Schülerinnen wollen in diesem Jahr erstmals auch das Layout selbst gestalten. Lehrer Rössle schaut ein wenig skeptisch, doch seine Unterstützung ist den Vieren sicher. Schließlich ist der Bumerang eine demokratisch geführte Zeitung, und da gehört dazu, dass auch der Lehrer überstimmt werden kann: „Ja, das kommt vor“, gibt er zu und lacht, „und das ist auch völlig in Ordnung.“

Die Freude über den dritten Platz im Bundeswettbewerb hallt noch nach, die Fußstapfen, in die das neue Redaktionsteam tritt, sind groß, aber nicht unbezwingbar. Und nicht zuletzt freut sich auch unsere Redaktion über Nachwuchs, der schon zur Schulzeit bewiesen hat, dass ein Teil Druckerschwärze in den Adern fließt.