Nach dem gewaltsamen Tod des 18-jährigen Lukas am Karsamstag hat es wieder eine Festnahme gegeben. Am Stuttgarter Flughafen wurde ein 21-Jähriger verhaftet.

Die Flucht eines jungen Mannes endete am vergangenen Freitag am Stuttgarter Flughafen mit der Festnahme durch die Polizei: Der 21-Jährige gehört zu den Tatverdächtigen bei dem Tötungsdelikt von Asperg (Kreis Ludwigsburg) . In der Nacht von Karfreitag auf -samstag waren auf einem Schotterparkplatz an der Seestraße Schüsse gefallen. Ein 18-Jähriger starb, ein Gleichaltriger wurde schwer verletzt.

 

Auf der Flucht ins Ausland abgesetzt

Bereits zwei Tage nach der Tat waren zwei 17-Jährige sowie ein 20- und ein 27 Jahre alter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Anfang Mai waren einer der beiden Jugendlichen und der 27 Jahre alte Mann wieder entlassen worden.

Im Zuge der Ermittlungen war ein weiterer, zur Tatzeit noch 20-Jähriger, in den Fokus der Polizei gerückt. Er hatte sich auf seiner Flucht ins Ausland abgesetzt. Am vergangenen Freitag reiste der junge Mann, zwischenzeitlich 21 Jahre alt, über den Flughafen Stuttgart wieder nach Deutschland ein. Die Polizei nahm ihn fest.

Ein bereits durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart beim Amtsgericht Stuttgart beantragter Haftbefehl wegen Totschlags und versuchten Totschlags wurde noch am Freitag während einer haftrichterlichen Vorführung in Vollzug gesetzt. Der zuständige Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart wies den Tatverdächtigen mit noch ungeklärter Staatsangehörigkeit in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Ermittlungen, insbesondere auch zur Tatbeteiligung des 21-jährigen Mannes, dauern weiter an, das teilt die Polizei mit.

Die Tat hatte in Asperg große Betroffenheit ausgelöst. Zumal in der 13 000-Einwohner-Stadt im Landkreis Ludwigsburg schon im Vorjahr ein junger Mensch gewaltsam ums Leben kam. Derzeit läuft die Verhandlung zum Mord an der 17-jährigen Tabitha am Stuttgarter Landgericht, die Beweisaufnahme wurde am Montag abgeschlossen, das Urteil wird am Mittwoch gesprochen.

Wann im Falle des getöteten 18-jährigen Lukas und des verletzten Gleichaltrigen Anklage erhoben wird, sei derzeit noch nicht absehbar, heißt es seitens der Polizei. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hatte in diesem Zusammenhang die Sonderkommission „Goethe“ eingerichtet, die in der vergangenen Woche in eine Ermittlungsgruppe mit zwölf Beamten überführt wurde.

Zahlreiche Zeugen wurden vernommen, „ordnerweise“ Ermittlungen zusammengeführt. Nach wie vor geht die Polizei von einem „lokalen Konflikt untereinander“ als Tatmotiv aus. Sie spricht von einem mutmaßlich vollendeten und einem mutmaßlich versuchten Tötungsdelikt an zwei 18-jährigen Männern. Ob noch weitere Tatverdächtige im Fokus der Ermittler sind, könne aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben werden.