Die Reformauflagen der internationalen Geldgeber brachten Griechenland einen Modernisierungsschub. Jetzt kommt es darauf an, den Weg der Haushaltsdisziplin fortzusetzen, kommentiert Gerd Höhler.
Für Griechenland schließt sich ein schwieriges Kapitel. Das Ende der „verstärkten Überwachung“ durch die EU-Kommission signalisiert: Das Land im Süden Europas kann nun endlich wieder auf eigenen Füßen stehen – nach mehr als zwölf Jahren unter der Kuratel der Geldgeber. Zahlreichen Griechinnen und Griechen sind sie noch in unguter Erinnerung, die Inspekteure der verhassten Troika. Alle drei Monate kamen die Vertreter der Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds in den Krisenjahren nach Athen, um in den Ministerien die Bücher zu prüfen. Der aufgezwungene Sparkurs bescherte dem Land die tiefste und längste Rezession der Nachkriegsgeschichte. Die Arbeitslosenquote erreichte 27 Prozent.