Ende 2023 soll der Umbau der Weilimdorfer Maria-Montessori-Schule fertig werden. Die neue blaue Fassadenfarbe ist schon jetzt ein Hingucker – und soll etwas aussagen.

Weilimdorf - Wer einen Blick auf die Maria-Montessori-Schule in Hausen wirft, der erlebt sein blaues Wunder – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: War das Gebäude bislang in einem eher zurückhaltend-unauffälligen hellen Beigeton gehalten, so erstrahlt es seit einigen Wochen in einem satten Blau. Die neue Farbgebung ist Teil des Umbaus und fußt auf dem pädagogischen Montessori-Konzept. Gab es anfangs einige kritische Töne seitens der Nachbarschaft, so haben sich laut dem Schulverwaltungsamt mittlerweile die Wogen geglättet. Das gilt auch für Schüler und Lehrer: „Wir lieben das Blau“, sagt die Rektorin Angelika Müller-Zastrau.

 

Die Farbe ist bei einigen Anwohnern umstritten

Um die Farbwahl zu erläutern und die Anwohner über deren Konzept aufzuklären, hatte es kurz vor Weihnachten eine Informationsveranstaltung gegeben. Dabei war erläutert worden, dass das Ultramarinblau und die in den Putz eingearbeiteten Symbole direkt aus der Montessori-Pädagogik stammen. Teil des architektonischen Konzepts sei es, dass die auffällige blaue Außenfarbe extrovertiert wirke, der Innenraum in gedecktem Weiß hingegen einen introvertierten Eindruck machen solle.

Nicht nur farblich bekommt die Montessori-Schule, die aus dem Jahr 1997 stammt, eine Rundumerneuerung. Sie erhält auch einen Erweiterungsbau und wird innen komplett umgestaltet. Hintergrund ist vor allem, dass die Schule fit für den Ganztagsbetrieb gemacht wird. Der läuft zwar schon seit 2015, allerdings gibt es viel zu wenig Platz dafür. Viele Räume müssen mehrfach genutzt werden, bislang existiert noch nicht einmal eine richtige Mensa. Momentan werden 164 Mädchen und Jungs in der Grundschule unterrichtet, das Lehrerkollegium umfasst 15 Köpfe. An der personellen Situation soll sich nach dem Umbau nichts ändern, dafür werden Schüler und Lehrer mehr Platz bekommen. Das bestehende Gebäude bekommt eine Erweiterung, ein neues Foyer wird die beiden Häuser verbinden. So soll ein neues Herzstück entstehen, das als Empfangshalle, Treffpunkt und Aufenthaltsbereich dient. Angegliedert ans Foyer liegen im Erdgeschoss diverse neue Räume, zu denen eine Mensa, ein Werkraum und ein PC-Raum gehören. Der Außenbereich wird ebenfalls umgebaut, der Hof in Richtung Norden verlegt. Parallel zum Umbau wird der Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht.

1,2 Millionen Euro Mehrkosten

Vor knapp zwei Jahren wurde mit den Baumaßnahmen begonnen. Damals wie heute geht alles während des laufenden Schulbetriebs über die Bühne. „Das ist eine große Belastung für Schüler und Lehrer. Und dazu kam dann auch noch Corona“, sagt Müller-Zastrau. Sie ist sich aber jetzt schon sicher, dass sich die Mühen und Einschränkungen lohnen werden und sagt: „Das wird ein Neustart für die ganze Schule.“

Ursprünglich war vor zwei Jahren von Kosten in Höhe von 9,6 Millionen Euro ausgegangen worden. In der neuesten Vorlage der Verwaltung von Januar diesen Jahres ist nun aber von 10,8 Millionen Euro die Rede. Die Steigerung um 1,2 Millionen Euro wird mit den gestiegenen Bau- und Materialpreisen begründet.

„Stand heute kann der Zeitplan eingehalten werden“, heißt es seitens des Schulverwaltungsamts. Zwar sei durch die Coronapandemie und Materialengpässe ein geringer zeitlicher Verzug entstanden, dieser könne aber voraussichtlich kompensiert werden. Aktuell ist vorgesehen, dass der Erweiterungsbau im Sommer 2022 fertig wird, danach beginnt der Umbau des Bestandsgebäudes. Die Gesamtfertigstellung ist für Ende 2023 vorgesehen. Dann kann auch der Interimspavillon weichen.