Am Mittwoch geht die Schule wieder los. Mit einem Schwur hat für Stuttgarts künftige Lehrer bereits am Montagvormittag ein neues Kapitel begonnen. Aber es werden noch weitere gesucht.

Volontäre: Julika Wolf (jwo)

Stuttgart - Ausschlafen war nicht: Obwohl das Schuljahr erst am Mittwoch beginnt, ist es für die angehenden Lehrer Stuttgarts bereits am Montagvormittag mit ihrer Vereidigung losgegangen. Fast alle der 170 neu eingestellten Lehrkräfte versammelten sich im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Dass die Stadt den freigeräumt hatte, war laut Jugend- und Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) ein Zeichen dafür, wie wichtig die Lehrer für Stuttgart seien. Sie wies auf die neuen Herausforderungen hin, die nun auf die 139 Lehrerinnen und 31 Lehrer zukommen, und warf einen Werbeblock für die Stadt ein – es seien ja schließlich auch einige zugezogen. Dabei erwähnte sie die vielen grünen Ecken in der Stadt, die Wirtschaftsstärke, den Kulturstandort.

 

Einer der anspruchsvollsten Berufe

„Sie wissen schon, dass Sie sich einen der anspruchsvollsten Berufe ausgesucht haben, die unsere Gesellschaft zu bieten hat?“, fragte Thomas Schenk, Leiter des Staatlichen Schulamts. Das Publikum lachte und nickte. Er betonte die Kernpunkte der nächsten Jahre, mit denen sich auch Politiker beschäftigen müssen: Digitalisierung, Inklusion, Integration. Sabine Graf vom Schulamt bat die Lehrer: „Wenn Sie noch jemanden kennen, der keine Stelle hat, sagen Sie mir Bescheid.“ Die Stuttgarter Grundschulen starten mit acht Lehrern zu wenig ins Schuljahr.

Dann wurden die Lehrer vereidigt: aufstehen, rechte Hand hoch, nachsprechen. „Das hier ist ein für alle Mal – wie bei der Hochzeit“, witzelte Schenk. Anschließend stellten sich mit dem örtlichen Personalrat, Schuldekanaten, Gesamtelternbeirat und anderen einige Institutionen vor, die die Lehrer in Zukunft unterstützen.

Noch eine Unterschrift auf die Urkunde, dann konnte es losgehen – für die meisten mit der Gesamtlehrerkonferenz am selben Tag. So auch bei den Grundschullehrerinnen Gabriela Porro und Katharina Knupfer. „Es ist schon aufregend: Man ist jetzt Klassenlehrerin und hat Verantwortung“, sagte Porro. Auch Stephan Hasart, angehender Lehrer bei einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum, hat Respekt vor dem Anfang: „Man muss jetzt Entscheidungen selbst treffen und spricht nicht immer alles mit dem Mentor ab.“