Das Schulverwaltungsamt überlegt, die Werkrealschule der Pestalozzischule und die Robert-Koch-Realschule in einem Schulverbund zusammenzuführen. Damit will die Stadt auf Veränderungen in der Schullandschaft reagieren.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Mit der Zusammenlegung von verschiedenen Schularten kann flexibler auf Veränderungen im Sekundarschulbereich reagiert werden, erklärt das Schulverwaltungsamt die Idee hinter einem Schulverbund. Dabei handele es sich um einen „Zusammenschluss mehrerer Schularten in einer gemeinsamen Schule und unter einer gemeinsamen Leitung“, so das Schulverwaltungsamt in einer Stellungnahme. Der Schulverbund „bietet Synergien im räumlichen, organisatorischen und pädagogischen Bereich und ermöglicht flexible Gestaltung vieler schulischer Belange“. Die Schularten würden weiter als getrennte „Abteilungen“ geführt.

 

Ein solcher Zusammenschluss könnte die Pestalozzischule und die Robert-Koch-Realschule (RKR) erwarten. Das hat das Schulverwaltungsamt im November in einer Sondersitzung des Vaihinger Bezirksbeirats zum Schulcampus an der Krehlstraße angekündigt. Die Pestalozzischule, die RKR, das Hegel-Gymnasium und die Verbundschule Rohr sollen enger zusammenwachsen. „Wir wissen nicht, wie sich die Nachfrage nach den Werkrealschulen entwickelt. Mit dem Verbund können wir flexibler auf Veränderungen im Schulwesen reagieren“, so das Schulverwaltungsamt.

Zukunft der Werkrealschule ist ungewiss

Solche Veränderungen sind unter anderem bildungspolitischer Natur: Schüler haben die Möglichkeit, auch an einer Realschule den Hauptschulabschluss zu machen. Die Nachfrage nach Werkrealschulen sinkt. Zahlreiche Werkrealschulen mussten in den vergangenen Jahren schließen. Das bedeute einen „ungesteuerten Verlust an Personal, Raumressourcen und Know-how“, schreibt das Schulverwaltungsamt. „Derzeit gibt es in Stuttgart noch sieben Werkrealschul- und 15 Realschulstandorte, wobei die Werkrealschulen in den letzten Jahren massiv Schüler verloren haben, sodass sich in einzelnen Stadtbezirken „eine dramatische Situation“ ergebe, so das Amt weiter.

So sei es auch in Vaihingen. Die Entwicklung der Werkrealschule der Pestalozzischule bezeichnet das Schulverwaltungsamt als „ungewiss“ und verweist auf Personalressourcen, eine veränderte Schülerschaft und auf rückläufige Anmeldezahlen. Derzeit sei die WRS aber „stabil einzügig“. Die Nachfrage nach der Realschule von Schülern, die bisher an der Werkrealschule angemeldet waren, nehme zu. Mit dem Schulverbund könnten die Veränderungen aufgefangen und Ressourcen besser genutzt werden.

Intensivere Zusammenarbeit zwischen Schularten

Personalkapazitäten und pädagogisches Fachwissen im Bereich der Werkrealschulen könnten so erhalten bleiben, die Werkrealschulangebote aufrecht erhalten werden. Die vorhandenen Räume und Klassenzimmer könnten flexibel von beiden Schularten genutzt werden, gleichzeitig könne die pädagogische Zusammenarbeit zwischen den „Abteilungen“ Werkrealschule und Realschule intensiviert werden, schreibt das Schulverwaltungsamt. Die steigende Nachfrage nach Realschulplätzen könne ebenfalls aufgefangen werden, weil die Kapazitäten dafür im Schulverbund sichergestellt werden können.

„Die Schulverwaltung ist derzeit im Gespräch mit den beiden beteiligten Schulgemeinden über die Option eines Schulverbunds zwischen Werkrealschule und Realschule“, schreibt die Stadt. Voraussichtlich Anfang 2019 will das Schulverwaltungsamt dem Gemeinderat „einen Handlungsvorschlag machen, wie mit der dargestellten Situation in Vaihingen umgegangen werden kann.“

Die beiden Schulleiterinnen Nadia Bescherer-Zeidan (RKR) und Silke Plaas (Pestalozzischule) wollen sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zu einem möglichen Schulverbund äußern, da die Pläne noch nicht spruchreif sind.