Am Freitag kommt der Ministerpräsident zur Einweihung des Schuler-Turms, danach sind die Bürger dran. Das Unternehmen hat rund 40 Millionen Euro in das Gebäude investiert.

Göppingen - Zwölf Stockwerke, 54 Meter Höhe – übersehen kann man den Schuler Innovation Tower jedenfalls nicht. Manche Göppinger sagen zum Glück, andere hätten auf den „Klotz“, wie sie den Turm am westlichen Eingang ins Stadtzentrum nennen, auch verzichten können. Neun Monate nach dem Richtfest wird der Turm an diesem Wochenende offiziell eröffnet. Am Freitagabend feiern unter anderem der Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Vertreter der Wirtschaft und Industrie sowie der Stadt Göppingen mit den Schuler-Mitarbeitern die neue Firmenzentrale mit 750 Arbeitsplätzen. Am Samstag und Sonntag können die Bürger das Gebäude besichtigen.

 

Die Führungen sind bereits ausgebucht

Die Führungen, die am Samstag und Sonntag stündlich im – neben dem Kreissparkassenturm – höchsten Gebäude der Stadt angeboten werden, sind allerdings bereits ausgebucht. Schon kurz nachdem das Angebot öffentlich gemacht worden war, sei die Liste voll gewesen, heißt es aus der Pressestelle der Firma. Mehr Besucher könnten leider nicht kommen, da die Teilnehmerzahl auch aus Sicherheitsgründen habe begrenzt werden müssen.

Dass sich viele Bürger für das Gebäude interessieren, ist keine Überraschung. Schließlich haben sich während der Bauzeit viele Menschen über die Staus in der Lorcher Straße geärgert, die eine Folge der Baustelle und der dafür nötigen Fahrbahnverengung waren. Anwohner der Sternplatzkreuzung erlebten zähneknirschend mit, wie mit dem Gebäude auch der nachmittägliche Schatten auf ihren Westbalkonen wuchs.

Die Bauarbeiten sind noch nicht zu Ende

Andere sind noch hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für die architektonische Leistung und Abschiedsschmerz, weil der Turm die Göppinger Skyline deutlich verändert. Je nach Blickrichtung verschwinden sowohl die Stadtkirche wie auch der Hausberg Hohenstaufen hinter dem mächtigen Turm. „Vielleicht wird der Turm ja irgendwann einmal ein Wahrzeichen von Göppingen“, hatte der Vorstandsvorsitzende von Schuler, Stefan Klebert, beim Richtfest gesagt. Dieses neue Wahrzeichen wollen die Bürger nun erkunden.

Die Schuler AG hat rund 40 Millionen Euro in den Neubau investiert, der die bisher in verschiedenen Gebäuden verstreuten Arbeitsplätze zusammenbringt und das Ideen- und Technologiezentrum des Unternehmens bilden soll. Die Baustellenphase bei Schuler ist mit der Eröffnung aber noch nicht zu Ende. Nach dem endgültigen Umzug der Ingenieure und Techniker an ihre neuen Arbeitsplätze beginnt im Herbst der Rückbau des bisherigen Ingenieurgebäudes aus den 60er Jahren. Dort entstehen Stellplätze und ein kleiner Park mit Sitzgelegenheiten.