Schüler haben offenbar Polizisten vor der Justinus-Kerner-Schule in Ludwigsburg beleidigt. Bei einer anschließenden Kontrolle auf dem Schulhof verhielten sich manche Schüler respektlos und aggressiv.

Politik: Lisa Kutteruf (lis)

Ludwigsburg - Fünf Beamte des Polizeireviers in Kornwestheim sind am Donnerstagvormittag offenbar von Schülern der Justinus-Kerner-Schule in Ludwigsburg beleidigt worden. Als Reaktion auf die Pöbeleien nahmen die Polizisten eine Personenkontrolle auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule vor. Die jedoch verlief in relativ aggressiver Atmosphäre.

 

Wie aus der Polizeimitteilung hervorgeht, kamen die zivil gekleideten Beamten gegen 11.15 Uhr auf dem Weg vom Dienstsport zu ihrem Streifenwagen an der Schule am Berliner Platz vorbei. Die Schüler hatten offensichtlich Pause und standen auf dem Schulhof. Plötzlich hätten ein paar der Jugendlichen angefangen, die Polizisten zu beleidigen.

Schüler beleidigten die Polizisten schon zum zweiten Mal

Da bereits bei der Ankunft der Beamten am Morgen abfällige Bemerkungen laut geworden seien, begaben sich die Beamten auf den Schulhof. Daraufhin „entfernten sich zwei Tatverdächtige und versuchten vermutlich, in der Menge der Schülerschaft unterzutauchen“, heißt es in der Pressemitteilung. Den Polizisten gelang es dennoch, die beiden 15 Jahre und 16 Jahre alten Jugendlichen aufzuhalten. Sie aber „reagierten provokant und uneinsichtig auf die Kontrolle“.

Zu dem Zeitpunkt hatte sich um die Jugendlichen und die Polizisten offenbar eine Menschentraube aus 50 Schülern gebildet. Manche von ihnen hätten versucht, die Kontrolle zu behindern, woraufhin die Polizisten einen Platzverweis gegen einen 16-Jährigen aussprachen. Der 16-Jährige habe sich jedoch geweigert, den Schulhof zu verlassen, woraufhin ihn wohl einer der Beamten am Arm packte und wegschieben wollte. Der Schüler habe nach der Schilderung der Polizei zunächst mit aggressiven Worten reagiert, bevor er gegen die Hand des Beamten geschlagen habe. Ein 15-Jähriger habe sich zudem zwischen den Beamten und den 16-Jährigen gestellt.

Schulleitung ist entsetzt

Wenig später wurde ein Lehrer auf die Situation aufmerksam. Die vier 15 und 16 Jahre alten Schüler wurden in die Schule gebracht, wo sie offenbar einräumten, die Polizisten beleidigt zu haben. Die beiden 15- und 16-Jährigen müssen mit einer Anzeige wegen Beleidigung rechnen. Gegen den zweiten 16 Jahre alten Tatverdächtigen werde wegen Widerstands gegen Polizeibeamte ermittelt.

„Das entsetzt uns natürlich“, sagt Peter Widmeier, der Schulleiter der Justinus-Kerner-Schule, zu dem Vorfall. Die Gemeinschaftsschule bemühe sich, das Leben der Schüler sozial verträglich zu gestalten. So liefen in der Schule seit Längerem Aktionen gegen Mobbing und sozial unerwünschtes Verhalten. Um potenzielle Probleme zwischen den Schülern frühzeitig erkennen und lösen zu können, tagt in jeder Klasse einmal pro Woche der Klassenrat, wie Widmeier berichtet. Außerdem gebe es eine Pausenaufsicht. „Ziel ist, dass alle hinschauen“, sagt der Schulleiter über den Umgang der Schule mit Mobbing. Trotzdem könne man nie ausschließen, dass sich einzelne Schüler daneben benehmen. Gerade in dem Alter, in dem die Schüler sind, die sich gegenüber den Polizeibeamten respektlos verhielten, seien manche Jugendliche schwierig.