Eine Katze sorgt seit einigen Monaten für Entzücken bei den Kindern an der Wielandschule in Filderstadt-Sielmingen. Doch Kitty wird immer molliger, seit sie in der Nähe der Schule wohnt – offensichtlich geben die Jungen und Mädchen ihr etwas vom Vesper ab.

Sielmingen - Auf dem Pausenhof der Wielandschule fühlt sich Kitty wohl. Die zweijährige Katze wird regelmäßig von den Grundschülern gestreichelt und gefüttert – was könnte schöner sein für sie? Doch das Tier wird immer dicker.

 

Catharina Schöllkopf ist seit eineinhalb Jahren die Besitzerin des Sorgenkinds Kitty. Seit sie in Sielmingen unweit der Wielandschule wohnt, beobachtet sie, wie ihre Katze immer molliger wird. „Am Anfang war sie schon sehr dünn, aber jetzt wiegt sie fast sechs Kilo“, sagt Schöllkopf. Anfangs seien es circa vier Kilogramm gewesen.

Die graue Katze mit dem leicht getigerten Muster und dem schwarzen Streifen auf dem Rücken ist meist draußen unterwegs. Da die Schule einen Katzensprung von Kittys Zuhause entfernt und die Verpflegung dort so gut ist, streunt sie eben oft auf dem Pausenhof herum. Die Kinder freuen sich wohl so sehr darüber, dass sie Kitty nicht nur streicheln, sondern regelmäßig auch füttern. „Manchmal haben die richtige Schüsseln dabei und Katzenfutter. Einmal hat Kitty sogar Thunfisch bekommen“, erzählt Schöllkopf.

Kitty hat zwei Kinder: Max und Moritz

Vor einem halben Jahr ist Kitty Mama geworden. Im September ist Catharina Schöllkopf dann mit den Katzenbabys Max und Moritz und natürlich mit Kitty nach Sielmingen gezogen. Da habe es angefangen, dass Kitty von Woche zu Woche molliger wurde. Wenn Schöllkopf von der Arbeit nach Hause kommt, kann sie beobachten, wie Kitty von den Schülern der Wielandschule gefüttert wird.

Anfangs hätten die Mitarbeiter des Metzgers und des Tiergeschäfts nebenan auch das eine oder andere Leckerli gegeben, das habe jedoch schnell aufgehört. „Vielleicht haben sie gemerkt, dass Kitty das nicht mehr braucht“, sagt Schöllkopf. Es sei ja nicht so, dass die Katze zu Hause nichts zu essen bekomme. „Aber grade ist es schwierig, weil sie immer bei den Kleinen mitisst.“ Kitty bei der Fütterung von Max und Moritz auszusperren, funktioniere aber auch nicht. „Dann wollen die zwei nichts fressen“, sagt Schöllkopf.

Gekuschelt wird nur, wenn es etwas zu essen gibt

Das Tier nun zur Stubenkatze zu machen, kommt für die 20-jährige Besitzerin nicht infrage. „Katzen gehören nach draußen. Sie sollen spielen und die Welt entdecken“, sagt sie. Die Fütterungen an der Wielandschule müssten aufhören.

So habe sie sich schriftlich bei der Grundschule gemeldet und das Problem dargelegt. In einer Antwort der Schule hieß es, dass die Klassenlehrer informiert werden.

Von einer Verbesserung hat Catharina Schöllkopf aber bisher leider noch nichts gemerkt, wie sie sagt. Auch der Tierarzt spreche in Kittys Fall bereits von einer „dicken Katze“, erzählt sie. „Sie weiß halt auch, wie sie es machen muss“, sagt Schöllkopf, „draußen schmeißt sie sich an die Leute ran, obwohl sie eigentlich gar keine Kuschlerin ist“.