Der Gemeinderat in Freiberg am Neckar hat grünes Licht für den Realisierungswettbewerb eines Neubaus der Oscar-Paret-Schule gegeben. Es ist ein Millionenprojekt für die Stadt.

Freiberg/Neckar - Der Gemeinderat von Freiberg am Neckar hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Donnerstagabend den Weg geebnet für die Auslobung eines Wettbewerbs zum Neubau der Oscar-Paret-Schule. Die Entscheidung fiel einstimmig und ohne Diskussion. „Wir hoffen nun auf gute Bewerbungen“, sagte der Bürgermeister Dirk Schaible nach der Entscheidung.

 

Konkret geht es darum, die 1975 eröffnete weiterführende Schule im Ortszentrum abzureißen und etwas weiter südwestlich eine neu zu bauen – inklusive neuer Sporthalle und größerer Mensa. Damit verbunden ist zugleich eine Neuordnung des Stadtzentrums, beispielsweise durch die Verlagerung des Omnibusbahnhofs oder der Errichtung eines Parkdecks für 100 Autos. Die Grundlage des nun startenden Planungswettbewerbs bildet das vom Stuttgarter Architektenbüro Aldinger entwickelte Konzept „Plätze“.

Neues Raumprogramm, mehr Kosten

Ursprünglich ging die Stadt für das Projekt von Kosten in Höhe von 39 Millionen Euro aus. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde dann aber eine viel höhere Summe publik: Gut 60 Millionen soll der neue Schulkomplex nun kosten.

Die gesteigerten Kosten ergeben sich aus dem Raumprogramm, das das Regierungspräsidium Stuttgart aufgestellt hat, basierend auf der aktuellen Schülerzahl von rund 1700 und den elf Zügen, die die Schule anbietet. Durch veränderte pädagogische Anforderungen, beispielsweise die Ganztagesbetreuung, habe sich laut dem Regierungspräsidium auch eine andere Brutto-Geschossfläche ergeben, statt rund 17 000 Quadratmetern nun insgesamt 26 600.

Die Stadt Freiberg will die mögliche Kostensteigerung zurzeit nicht kommentieren und verweist auf den am kommenden Montag beginnenden Architektenwettbewerb. Der Einsendeschluss für die Bewerbungen des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs ist am 5. September.

Von allen Einsendern werden 25 Teilnehmer per Losverfahren bestimmt. Anschließend beginnt für die ausgelosten Büros am 12. September der Bearbeitungszeitraum. Ein Preisgericht wird die bis November eingereichten Konzepte Ende Januar 2017 bewerten und anschließend der Öffentlichkeit im Prisma vorstellen. Erst dann gibt es laut der Stadt einen konkreten Kostenrahmen.

Der Neubau der Oscar-Paret-Schule ist das zweite Millionenprojekt in der Schullandschaft Freibergs. Die Stadt plant auch, die drei Grundschulen der Ortsteile in einer großen Grundschule zusammenzulegen. Kosten: knapp 25 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat hierzu im Juni einen Grundsatzbeschluss gefällt. Eine Bürgerinitiative will nun einen Bürgerentscheid zur Erhaltung aller drei Schulen anstrengen und hat eine Liste mit 1900 Unterschriften eingereicht. Die Liste befinde sich in der Prüfung, sagte Dirk Schaible im Gemeinderat. Es gehe auch um die Frage, wie die Initiative die Mehrkosten finanzieren wolle, wenn drei Schulen blieben.