Bei der life’n’rhythm-Projektwoche an der Friedensschule können die Schüler ihre Talente entdecken. Ohne Zwang sollen sie lernen, dass jeder Mensch einen Wert hat. Die Leistung ist in dieser Woche nicht wichtig. Dabeisein ist alles.

S-West - Was in vier Tagen alles zu schaffen ist, das werden die 250 Schüler der Friedensschule am Donnerstagabend unter Beweis stellen. Dann steht der Höhepunkt der Projektwoche „life’n’rhythm“ bevor: Eine große Abschlussshow, bei der die Schüler ein Bühnenprogramm vorführen, die Licht- und Soundtechnik bedienen und als Moderatoren durch den Abend führen. „Bring das, was du hast, auf die Bühne“, beschreibt Matthias Mergenthaler das Konzept. Mergenthaler ist Landesreferent für Ten Sing beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg und leitet das Projekt. Ten Sing, eine Form christlicher Jugendarbeit, wurde in den sechziger Jahren in Norwegen erfunden und bedeutet „Teenager singen“.

 

„Life’n’rhythm“ – der Name stammt von dem gleichnamigen Seminar des Jugendwerks in Filderstadt-Bonlanden. Über das Seminar wurde die Schule auf Mergenthaler und Ten Sing aufmerksam. Die Schulleiterin Rosi Freyd hatte die Idee, das Projekt an die Schule zu holen. „Das gibt es in dieser Form zum ersten Mal“, sagt Mergenthaler. Das Projekt an der Schule umzusetzen ist auch für die erfahrenen Ten Sing-Helfer eine Herausforderung. Sie müssen das Interesse der Jugendlichen wecken und sie dazu bringen, mitzumachen.

Wertschätzung ist das Wichtigste

Die Schüler arbeiten in 23 Workshops. Von Theaterspielen über Bass-Gitarre, Schlagzeug, Singen und Rap bis hin zu Technik, Eventmanagement, Modedesign und Fotografie ist für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem gibt es noch die Gruppen Girlspower und Männersache, die sich mit geschlechterspezifischen Themen beschäftigen. Dazu kommen gemeinsames Singen und Diskussionen.

Die Religion spielt keine Rolle, die Werte, die vermittelt werden sollen, aber schon. Ziel ist es, den Schülern zu zeigen, was Wertschätzung bedeutet. Mergenthaler sagt: „Der Wert einer Person hängt nicht vom Aussehen oder vom Geld ab.“ Das wollen die 65 Lehrer und ehrenamtlichen Helfer den Schülern vorleben. Alle Mitwirkenden werden von zwei Pädagogen vorbereitet.

Von jungen Leuten für junge Leute

Denn viele Helfer sind selbst noch jung. Sie kamen über das Seminar in Bonlanden an die Schule, manche sind Hobbymusiker aber auch Fachleute sind dabei. Dass die Projektbetreuer selbst noch so jung sind, ist Teil des Ten Sing Konzepts. „Sie sind näher an den Jugendthemen dran“, sagt Mergenthaler. Aber auch für die Ehrenamtlichen gibt es einen Lerneffekt. Sie können sich zur Arbeit mit den Jugendlichen Hilfe und Feedback von den Pädagogen holen.

Neben Wertschätzung für jeden sollen die Schüler ein besseres Miteinander lernen. Außerdem könnte die Projektwoche Ideen für Berufswünsche geben, so Mergenthaler. „Der Start war schon sehr gut.“ In den nächsten Tagen werde die Projektarbeit an Fahrt aufnehmen, so dass bis Donnerstag jeder etwas vorweisen kann. Der Höhepunkt wird sein, dass jeder Schüler sich auf die Bühne traut.