Ministerpräsident Winfried Kretschmann glaubt nicht an ein baldiges Zentralabitur. Damit bremst er Kultusministerin Susanne Eisenmann aus. Der Grund: Es seien noch einige Hürden zu nehmen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat zurückhaltend auf die Forderung von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nach einem bundesweiten Zentralabitur reagiert. Zwar dürften die Standards nicht zu sehr voneinander abweichen. „Man braucht eine bessere Vergleichbarkeit“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Ein Zentralabitur sei aber allenfalls etwas für einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren. Zudem nähmen zentrale Prüfungen den Ländern die Freiheit, eigene Schwerpunkte zu setzen. „Das sind deswegen schwierige Fragen.“

 

Klar sei aber, dass die Kultusministerkonferenz gestärkt werden und zügiger zu Entscheidungen kommen müsse. In der Konferenz sind die Kultusminister der Länder zusammengeschlossen.

Eisenmann hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt: „Wir brauchen in Deutschland innerhalb von fünf bis zehn Jahren ein zentrales Abitur und auch für andere Schulabschlüsse zentrale Prüfungen.“ Das heiße für das Abitur: „Am Ende muss es nicht nur deutschlandweit dieselben Prüfungsaufgaben geben, sondern auch einheitliche Regeln dafür, welche Fächer ins Abitur eingebracht werden.“