Der Jugendgemeinderat befragt die Schüler nach ihren Wünschen. Im Gemeinderat werden an diesem Mittwoch die Ergebnisse des Planer-Wettbewerbs gezeigt.

Gerlingen - W as macht eine neue Mensa so attraktiv, dass die künftige Kantine des Gerlinger Schulzentrums auch von Schülern genutzt wird, die älter sind als 12 oder 13 Jahre? Das ist die Frage, zu deren Beantwortung der Jugendgemeinderat beitragen will. Denn bisher gibt es zwar eine Mensa im Schulzentrum – dort essen aber nur Schülerinnen und Schüler, die von den anderen als „die Kleinen“ angesehen werden. An die Gäste der Mensa, unter ihnen viele Grundschüler, werden pro Tag etwa 100 Essen ausgegeben. Viele andere Jugendliche der Pestalozzi- und der Realschule sowie des Gymnasiums meiden die Aula und gehen zwischen dem Vormittags- und dem Nachmittagsunterricht für einen Mittagshappen in die nahe Innenstadt und bevölkern die zahlreichen Imbissstuben und Dönerbuden.

 

Das Bauvorhaben war vor Jahren zunächst als eine reine Sanierung der Realschule betrachtet worden, inzwischen wird das gesamte Schulzentrum modernisiert. In deren Rahmen soll auch eine neue Mensa entstehen – und die bisherige Aula ersetzen. Diese ist ein Mehrzweckraum: Er wird werktags als Mensa genutzt, nachmittags und an den Abenden für andere Veranstaltungen. Deshalb müssen fast jeden Tag die Tische und Stühle umgestellt werden.

Neue Räume sollen für mehrere Zwecke nutzbar sein

Die Stadtverwaltung hat klargestellt, dass man neue Räume nicht nur für eine Nutzung von wenigen Stunden pro Tag errichten will. Vielmehr soll das Mehrzweckraum-Konzept weiter gelten. In Gesprächen hat sich herauskristallisiert, anstelle der Realschul-Turnhalle ein neues Gebäude samt Mensa zu errichten. Dazu hat ein Planer-Wettbewerb stattgefunden, an dem 20 Fachleute teilnahmen. Die Ergebnisse werden morgen im Rat vorgestellt.

Doch wie sollte eine Mensa gestaltet sein, damit sie auch von Schülern jenseits der Klassenstufe Sieben angenommen wird? An diesem Punkt hat sich der Jugendgemeinderat (JGR) eingeschaltet. „Uns reicht die Antwort ‚das Essen muss lecker sein’ nicht“, erklärt der JGR-Sprecher Steffen Laicher. Seit Jahren habe die Mensa bei den älteren Schülern „ein bisschen einen negativen Ruf“, sagt der Abiturient – mindestens seit er zu den Größeren gehöre.

Caterer liefert das Essen

So war bei der jüngsten JGR-Sitzung auch von Pommes und Salatbuffet die Rede, die anderswo in einer Schulmensa angeboten werden. Dies gehe in Gerlingen nicht, da nicht frisch gekocht, sondern das Essen von einem Caterer geliefert wird. Nicht nur die Essensqualität sei wichtig, so der Chef des Amtes für Jugend, Familie und Senioren, Stefan Fritzsche, sondern auch die „Aufenthaltsqualität“.

Auch Steffen Laicher betonte, die Mensa müsse so gebaut werden, dass möglichst viele sie nutzten. Damit man weiß, was sich die Jugendlichen vorstellen, sollen sie einen Fragebogen ausfüllen. Dieser wurde vom JGR ausgearbeitet und von den Schulleitern gegengelesen. Nach den Pfingstferien soll dieser in allen drei Schulen klassenweise verteilt werden.