Nach den großen Ferien gibt es an allen städtischen Gymnasien in Stuttgart Sozialarbeiter. Das gilt auch für die Schulen auf der Filderebene. Die Sozialarbeiter greifen ein, wenn es zu Konflikten zwischen den Kindern und Jugendlichen kommt.

Filder - Am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Sillenbuch wird die Sozialarbeit ausgebaut. Bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 kümmert sich die Halbtagskraft Simon Fregin sowohl um die Sorgen Einzelner oder um Probleme innerhalb des Klassenverbands. Ab dem kommenden Schuljahr wird diese Stelle um 25 Prozent erweitert. Darüber freut sich Schulleiterin Irmgard Brendgen sehr, denn die Sozialarbeit hat an ihrer Schule eine wichtige Rolle eingenommen.

 

Seelische Betreuung und Hilfe bei Mobbing

Um Streitigkeiten vorzubeugen, steht für die Klassen regelmäßig Sozialtraining auf dem Programm. Dabei lernen die Gymnasiasten unter anderem, auf ihre Mitschüler einzugehen. Außerdem ist Simon Fregin gefragt, wenn es um die seelische Betreuung einzelner Schüler oder um Mobbing geht. Das Kollegium des Geschwister-Scholl-Gymnasiums arbeitet eng mit Fregin zusammen. So kommen zum Beispiel Lehrer auf den Sozialarbeiter zu, wenn es in ihrer Klasse Probleme gibt. Brendgen findet es gut, dass mit Simon Fregin jemand vor Ort ist, an den sich die Schüler im Vertrauen wenden können. Träger der Sozialarbeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium ist die Evangelische Gesellschaft.

Zum Schuljahr 2016/17 wird die Schulsozialarbeit an zwölf weiteren Gymnasien eingeführt, die bislang keinen Sozialarbeiter haben. Damit haben alle 26 öffentlichen allgemeinbildenden Stuttgarter Gymnasien interne Sozialarbeiter. Die bisher unversorgten Schulen bekommen dann jeweils eine 50-Prozent-Stelle. Darunter sind zum Beispiel das Wilhelms-Gymnasium in Degerloch, das Paracelsus-Gymnasium in Plieningen und das Königin-Charlotte-Gymnasium in Möhringen.

Das Fanny-Leicht-Gymnasium in Vaihingen bekommt aufgrund der hohen Schülerzahl sogar eine Viertelstelle mehr als andere Gymnasien und damit insgesamt einen Stellenanteil von 75 Prozent. Mit dem neuen Kollegen soll neben bewegten Pausen, in denen in Gruppen Spiele gespielt werden, um die Gemeinschaft zu stärken, auch Präventionserziehung, um beispielsweise einer Handy- oder Internetsucht vorzubeugen, eingeführt werden. Der Schulalltag außerhalb des Unterrichts soll mit der Einführung der Sozialarbeit wichtiger werden. Die Leistung der Schüler und auch deren Persönlichkeit individuell zu stärken, ist eines der Ziele.

Werkrealschulen geben Sozialarbeiter ab

Aufgrund von wegfallenden Werkrealschulen werden die dort vorhandenen Sozialarbeiterkapazitäten auf Gemeinschaftsschulen umverteilt. So hatte die Grund- und Werkrealschule Heumaden bisher eine 75-Prozent-Stelle für Sozialarbeiter, die sich auf Grund- und Werkrealschule aufgeteilt hat. Die Werkrealschule hatte einen Anteil von 25 Prozent. Diese Stelle wird mit dem Wegfall der Werkrealschule ab dem Schuljahr 2017/2018 auf eine Gemeinschaftsschule übertragen. Das könnte zum Beispiel die Anne-Frank-Realschule in Möhringen sein. Die Grundschule behält ihren Sozialarbeiter, Manuel Begenat, der dort als Halbtagskraft tätig ist. Insgesamt werden bis 2017 3,25 Stellen von Werkrealschulen auf Gemeinschaftsschulen übertragen.

Auch berufliche Schulen bekommen zusätzliche 3,25 Stellen.

Der Gemeinderat hat für den Ausbau der Schulsozialarbeit in diesem Jahr 697 905 Euro und ab 2017 jährlich 710 241 Euro zur Verfügung gestellt.