Das Chaos überblicken: in Deutschland existieren 16 verschiedene Schulsysteme. Wir erklären interaktiv, wie sie jeweils funktionieren.

Digital Desk: Anja Treiber (atr)

Stuttgart - Von der Bildungslandschaft Deutschland sprechen Experten und Politiker, von einem Bildungsdschungel interessierte Eltern und betroffene Schüler. In den 16 Ländern der Bundesrepublik gibt es 16 verschiedene Schulsysteme, die wiederum ständig reformiert werden. Da kann der Überblick schon einmal verloren gehen. Abhilfe versprechen die Macher des Politikatlas Schulreform. Drei Designer, ein Programmierer und der Journalist Maximilian Steinbeis haben mit der finanziellen Unterstützung der Vodafone-Stiftung eine interaktive Informationsgrafik zu diesem Thema entwickelt. Die StZ ist Kooperationspartner des Projekts und präsentiert den Politikatlas auf ihrer Website.

 

Herr Steinbeis, was kann ich mir unter Ihrem Politikatlas vorstellen?

Der Politikatlas ist eine interaktive Informationsgrafik. Jeder, der Lust hat, kann sich dort durch die deutsche Bildungslandschaft klicken. Wir machen Vor- und Nachteile der einzelnen Schulsysteme in den Bundesländern transparent. Wir zeigen, wo die Probleme liegen und welche Lösungen dafür angeboten werden. So wollen wir helfen, bei einem der schwierigsten Themen zu einer fundierten Meinung zu kommen.

Sie pressen dieses komplexe Thema in eine Grafik. Ist das möglich, ohne stark zu vereinfachen?

Ja. Das Internet macht es möglich. Es bietet den Spielraum, Komplexität unterzubringen. Jeder Klick führt den Leser eine Information weiter. So entsteht Informationstiefe. Auf zwei Din A4-Seiten wäre das nicht möglich.

Klicken Sie hier für den interaktiven Überblick über das deutsche Schulsystem. »

Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Ich bin Politikjournalist. Dabei ist mir aufgefallen, dass es immer mehr politische Themen gibt, die sehr komplex sind und nur noch von Wenigen in Gänze verstanden werden. Auch die Medien können diese in ihrer ganzen Komplexität mit herkömmlichen Methoden nur schwer vermitteln. Das fand ich frustrierend. Also haben wir mehrere Monate lang die Informationen aus 16 Bundesländern zusammengetragen und versucht, sie allgemeinverständlich zu visualisieren.

An wen richtet sich die Informationsgrafik?

Eigentlich an Jedermann. Die meisten Nutzer werden wahrscheinlich Eltern sein, die Kinder in der Schule haben und sich Gedanken über ein vernünftiges Bildungssystem machen.

Dieses Konzept wäre auch auf andere Themen übertragbar. Haben Sie schon ein neues Projekt in der Mache?

Das stimmt, an komplexen Themen herrscht kein Mangel. Als nächstes angedacht ist die Integrationspolitik. Das ist ein ebenso ambitioniertes Vorhaben wie die Bildungspolitik. Gleichzeitig versuchen wir, den Politikatlas zur Schulpolitik aktuell zu halten.

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