An den Kosten von 13 Millionen Euro beteiligen sich auch die Gemeinden Denkendorf und Neuhausen. Denn sie bilden zusammen mit der Stadt Ostfildern den gymnasialen Schulverband Ostfilder, der ein bewährtes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit ist.

Ostfildern - Rund 1800 Kinder und Jugendliche aus Ostfildern, Denkendorf und Neuhausen besuchen das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und das Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) im Ostfilderner Stadtteil Nellingen. Die beiden Schulen, die in direkter Nachbarschaft auf dem Campus beheimatet sind, werden laut einer Mitteilung der Stadt Ostfildern bis 2021 für rund 13 Millionen Euro grundlegend saniert. Die Hälfte davon kommt aus einem Fördertopf des Regierungspräsidiums Stuttgart, die weiteren etwa 6,5 Millionen Euro stemmen die Kommunen Ostfildern, Denkendorf und Neuhausen, die seit vielen Jahren zusammen den gymnasialen Schulverband Ostfilder bilden.

 

Seit Kurzem gibt es ein Selbstlernzentrum

Die Arbeiten für einen Schulcampus in Nellingen laufen schon seit einigen Jahren. Etwa 2800 Schüler lernen dort in verschiedenen Einrichtungen. Zudem stehen ihnen dort eine zeitgemäße Mensa und eine moderne Bibliothek im sogenannten Kubino zur Verfügung. Mit dem Ausbau des Areals hat die Stadt auf die stetig steigenden Schülerzahlen reagiert, die nicht zuletzt der Entstehung von Neubaugebieten und der Aufsiedlung des Stadtteils Scharnhauser Park zu verdanken sind. Die Weiterentwicklung des Campus’ ist indes noch lange nicht beendet. Erst kürzlich ist zwischen dem OHG und dem HHG das neue Selbstlernzentrum entstanden, das die Schüler und ihre Lehrer für die Gruppenarbeit, das Lernen am PC, für Besprechungen, aber auch für Fortbildungen nutzen.

Zurzeit befindet sich dort auch das Lehrerzimmer des OHG, denn der Verwaltungstrakt der Schule wird saniert. Die Maßnahme ist nur ein Punkt in einem Marterplan, der bis 2021 eine Generalsanierung der beiden Gymnasien vorsieht. Bereits fertig sind die Toiletten und die OHG-Fachräume für Chemie, Physik und Biologie. Sie entsprechen laut der Stadtverwaltung den modernsten Anforderungen.

Doch dabei wird es nicht bleiben. „Wir haben ein Gesamtkonzept für die Sanierung der beiden Gymnasien samt den Außenanlagen“, erklärt Michael Striebeck, der Leiter des städtischen Fachbereichs Bauen und Immobilien. In größeren Bauabschnitten sollen die beiden Schulen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zu attraktiven Lerneinrichtungen gemacht werden. Unter anderem werden ein Aufzug ins OHG eingebaut und die Fassade im Lichthof saniert. Aber es würden in den kommenden Jahren auch Elektro- und Datenleitungen neu verlegt, der Brandschutz auf Vordermann gebracht und die Haustechnik modernisiert. Hinzu kommen eine einheitliche Beleuchtung und Beschilderung sowie ein Leitsystem für das gesamte Gelände. Das bedeutet Striebeck zufolge, dass Klassen für eine gewisse Zeit voraussichtlich in ein Provisorium umziehen müssten. Die Container für den Unterricht könnten möglicherweise auf der Fläche vor der Sporthalle 1 platziert werden.

Schulverband ist für alle Beteiligten ein Gewinn

Die 6,5 Millionen Euro, die die drei im Schulverband Ostfilder vereinten Kommunen beisteuern, wird prozentual nach der Anzahl der aus Ostfildern, Denkendorf und Neuhausen kommenden Schüler berechnet. Laut Peter Jahn, dem Denkendorfer Bürgermeister und stellvertretenden Verbandsvorsitzenden, bewegen sich die anteiligen Schülerzahlen seit Jahren auf einem konstanten Niveau. Die interkommunale Zusammenarbeit im Schulverband habe sich bewährt und sei für alle beteiligten Mitglieder ein Gewinn. So sei beispielsweise auch seine Gemeinde bei der Gestaltung des Masterplan eingebunden und könne mitbestimmen, erklärt Jahn. „Wir sind ein vollverantwortlicher Schulträger und nehmen diese Aufgabe sehr ernst.“