Rund um die Kornwestheimer Silcherschule bemängeln Eltern fehlende Zebrastreifen und starteten deswegen sogar ein Petition. Auch schlechte Sichtbedingungen für Radler sind ein Problem. Künftig soll eine Fahrradstraße für einen sicheren Schulweg sorgen.

Ludwigsburg: Frank Ruppert (rup)

Zum dritten Mal soll in Kornwestheim eine Straße zur Fahrradstraße umgewidmet werden. Es handelt sich dabei, wie bei den schon bestehenden Fahrradstraßen, um eine Straße, die als Schulweg dient. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am Dienstag den Weg für die entsprechende Änderung der Beethovenstraße und des Jakob-Sigle-Platzes rund um die Silcherschule freigemacht. Folgt der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag, wovon auszugehen ist, könnte es schon kommendes Frühjahr konkret werden mit der geänderten Verkehrsführung.

 

Hintergrund der Planungen sind die Sorgen von Eltern, die den Schulweg ihrer Kinder an die Silcherschule als unsicher wahrnehmen. Die Grundschule liegt zentral in westlicher Nachbarschaft des Kornwestheimer Rathauses. In den umgebenden Straßen herrscht trotz 30er-Zone reger Verkehr – auch wegen Elterntaxis. Zebrastreifen gibt es keine. „Wir appellieren an die zuständigen Stellen, jeweils einen Zebrastreifen an der Beethoven- und an der Karl-Joos-Straße vor der Silcherschule einzurichten“, heißt es in einer Online-Petition der Eltern, die zu Beginn des Jahres schnell hunderte Unterstützer fand. Es sei „besorgniserregend“, dass der Weg direkt vor der Schule derzeit nicht ausreichend gesichert sei. Es gebe keine geeignete Möglichkeit, um die Straße sicher zu überqueren.

Kinder der Silcherschule Kornwestheim stellten im Februar einen Zebrastreifen dar. /Marc Tuscher

Mit der Einrichtung einer Fahrradstraße wäre es möglich Zebrastreifen einzurichten – eine zentrale Forderung der Schulgemeinschaft. Ende Februar hatten dafür sogar Grundschüler ein Zeichen auf ihrem Schulhof gesetzt und sich kurzerhand selbst zu einem Zebrastreifen formiert.

Erfolg für die Eltern

Der Druck der Eltern scheint nun also zum Ziel zu führen. Schon in einer Verkehrsschau im Oktober wurden die Anregungen berücksichtigt. Dabei wurden auch andere Defizite der betroffenen Gegend um die Beethovenstraße und den Jakob-Sigle-Platz ausgemacht. Durch zu schmale Geh- und Radwege sowie Parkmöglichkeiten, die bis in die Einmündungsbereiche reichen, gebe es Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern.

Wie lange es rund um die Silcherschule schon Verbesserungsbedarf gibt, zeigte eine Anekdote, die FDP-Stadtrat Ender Engin erzählte. Er sei als Kind unvorsichtig gewesen und wollte an einer schlecht einsehbaren Stelle die Straße queren. „Nur weil mich ein Polizist rechtzeitig am Kragen zurückzog, wurde ich nicht angefahren“, so Engin.

Durch das Einrichten einer Fahrradstraße würden Radfahrer auf der Straße bevorzugt und könnten auch nebeneinander fahren, aber Autos sollen weiterhin dort erlaubt sein. Die Stadt könnte insgesamt vier Zebrastreifen einrichten und auch in den Einmündungsbereichen die Parkflächen reduzieren. Damit entspreche man sowohl dem Wunsch der Schulleitung als auch den Wünschen aus der Online-Petition, erklärte Michael Siegel, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung im Kornwestheimer Rathaus.

Dabei steht die genaue Planung noch gar nicht fest. Die Stadtverwaltung will diese nun bis Frühjahr ausarbeiten und dann auch die anfallenden Kosten präsentieren. Unklar ist vor allem noch, wie der Kreuzungsbereich mit der Stuttgarter Straße am Jakob-Sigle-Platz vor dem Rathaus verändert werden soll.