Innen galt es, Übersichtlichkeit ins labyrinthische Raumgefüge und Tageslicht in die Tiefe der Baukörper zu bringen. Gelungen ist das mit Hilfe von Oberlichtern und einem intelligenten neuen Grundrisslayout, durch das die Schule sogar 900 Quadratmeter zusätzliche Fläche gewann – bei unverändertem Volumen. Helles Blau als dominierende Farbe und ein Leitsystem in einer gerundeten Siebziger-Jahre-Typografie, die sich nach einem nicht ganz durchschaubaren Prinzip an manchen Stellen in abstrakte Explosionszeichnungen auflöst, schaffen eine freundliche Atmosphäre.

 

Herz der Gesamtanlage ist die lichtdurchflutete, zweigeschossige Aula mit ihren im Halbrund ansteigenden Sitzstufen, die zwar schon zum Bestand gehörte, aber zu einem opulenten Amphitheater ausgebaut wurde. Schön gemütlich mit hochflorigem, dunkelblauem Teppich bezogen, bildet die Sitzlandschaft den beliebten, stark frequentierten Treffpunkt des Schulzentrums vis-à-vis von Mensa und Imbiss-Stand. Als bequemer Mülleimer dient sie offenbar aber auch, denn nach den Pausen bleiben die Stufen übersät mit Tüten, Tetrapaks und Flaschen zurück, so dass man sich angesichts dieses Saustalls fragt, was eigentlich mit Schülern und Lehrern hier los ist, dass sie das Eigene so wenig achten. Sozialverhalten? Mangelhaft!

Ein authentisches Stück siebziger Jahre sind die Außenanlagen, die noch etwas von der alten Tristesse aus Vorsanierungstagen erahnen lassen. Zwar wurden die weitläufigen Dachflächen wieder sorgsam begrünt und teilweise durch Terrassen zugänglich gemacht, aber der abgenutzte, gepflasterte Schulhof ist kein würdiges Passepartout für das vorbildlich aufgewertete Schulzentrum und bleibt hoffentlich keine Dauereinrichtung. Denn ein einladendes Haus beginnt nicht erst an der Eingangstür.