Arztpraxen und Apotheken übernehmen vom 1. Januar 2023 an alle Corona-Schutzimpfungen in Baden-Württemberg. Für die Malteser endet mit der Schließung des Impfstützpunktes in Nürtingen die Impfkampagne im Kreis Esslingen.

An diesem Freitag ist Schluss: Zum letzten Mal wird der zentrale Impfstützpunkt in der Nürtinger Heiligkreuzstraße 12 von 11 bis 14.15 Uhr und von 15 bis 18.15 Uhr geöffnet haben. Dann packen die Einsatzkräfte der Malteser Neckar-Alb alles zusammen, ihr Dienst ist beendet. Denn das Land Baden-Württemberg hat, dem Verlauf der Pandemie Rechnung tragend, die Corona-Strategie geändert: Ab 1. Januar 2023 übernehmen Arztpraxen und Apotheken alle Corona-Schutzimpfungen. „Impfstützpunkte und mobile Impfteams, die bislang noch in den Stadt- und Landkreisen tätig sind, werden dann nicht mehr benötigt“, teilte Gesundheitsminister Manfred Lucha jüngst mit.

 

Knapper Impfstoff zu Beginn

Im Kreis Esslingen geht damit eine zweijährige Erfolgsgeschichte zu Ende. „Wir haben durch die Impfungen viele Menschen vor einem schweren Verlauf einer Corona-Infektion geschützt“, ist Marc Lippe, der Bezirksgeschäftsführer der Malteser Neckar-Alb, überzeugt. „Wir sind froh, unseren Beitrag zu einer erfolgreichen Impfkampagne geleistet zu haben.“ Der Start im Januar 2021 freilich war holprig: Zwar standen auf der Landesmesse und in der Esslinger Zeppelinstraße zwei Kreisimpfzentren bereit, die im Auftrag des Landkreises von den Maltesern in Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen betrieben wurden. Doch es fehlte zunächst am Impfstoff. Und für die Bevölkerung war es nur schwer möglich, an Impftermine zu kommen. Mit der Zeit spielte sich das System ein, mit den mobilen Impfteams wurden darüber hinaus mobilitätseingeschränkte Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen erreicht, blickt Lippe zurück.

Impfbus kommt an seine Grenzen

Ende September 2021 wurden aufgrund des sinkenden Bedarfs die Kreisimpfzentren geschlossen, dafür tourte der Impfbus durch die Städte und Gemeinden des Kreises, um Impfungen unkompliziert und direkt vor Ort zu ermöglichen. Er fuhr auch dann noch weiter, als Ende März dieses Jahres die sechs Impfstützpunkte im Kreis mangels Nachfrage dicht gemacht wurden. Als sich im Oktober eine neue Coronawelle aufbaute, kam der Impfbus jedoch an seine Grenzen. Deshalb wurde Mitte November in der leer stehenden Praxis in Nürtingen ein zentraler Impfstützpunkt eingerichtet. Mit dessen Schließung endet die Impfkampagne im Kreis Esslingen nun endgültig. Landrat Heinz Eininger zieht eine positive Bilanz: „Der Malteser Hilfsdienst war uns zur Bewältigung der Corona-Pandemie eine große Stütze.“