Der Schorndorfer Landtagsabgeordnete Claus Paal findet es sinnvoll, mit dem Smarthone auf Einbrecherjagd zu gehen. Das Stuttgarter Innenministerium solle daher die Entwicklung einer speziellen App in Auftrag geben, fordert Paal.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Waiblingen/Stuttgart - Die Polizei in Baden-Württemberg plant eine bessere virtuelle Präsenz, offenbar wird zurzeit die Umsetzung einer sogenannten „Polizei-App“ auf mobilen Kommunikationsgeräten vorbereitet. Das geht aus der Beantwortung einer Landtagsanfrage des Schorndorfer Abgeordneten Claus Paal (CDU) hervor.

 

Paal hatte angeregt, eine spezielle Smartphone-Applikation zu kreieren, um den steigenden Einbruchzahlen entgegen zu wirken. Seiner Ansicht nach könnte ein solches Angebot vor allem die jüngere Generation für das Thema sensibilisieren. Die App solle Hinweise und Tipps zum Einbruchschutz geben, „konkrete Handlungsfelder aufzeigen und mit vielen visualisierten Beispielen veranschaulichen, wo und wie das eigene Heim mit einfachen Mitteln zu schützen ist“, so Paal. Weitere Funktionen könnten die Vermittlung von regionalen Beratern sowie von Firmen sein, die mechanische Sicherungen einbauen. „Ich fordere den Innenminister auf, die Machbarkeit einer solchen App schnell zu prüfen und sie dann zeitnah zu realisieren“, formuliert der Abgeordnete abschließend in seinem Landtagsantrag.

Eine solche Prüfung indes ist offenkundig bereits in vollem Gange. Das Landeskriminalamt (LKA) befasse sich seit dem vergangenen Jahr „intensiv mit den erforderlichen Voraussetzungen zur Realisierung einer durch die baden-württembergische Polizei betriebenen App“, so das Innenministerium in seiner Beantwortung der Anfrage. Dabei stehe das LKA in einem engen Austausch mit der französischen Gendarmerie Nationale. Deren App „Stop Cambriolages“ (Einbruchdiebstahl stoppen) wurde bereits im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit der technischen Hochschule Montpellier vor einem ähnlichen Hintergrund entwickelt, aus dem heraus der Schorndorfer Abgeordnete jetzt seine Initiative gestartet hat.

Die hiesige Anwendung soll indes möglichst nicht nur Informationen zum Thema Wohnungseinbruch aufgreifen. Eine allgemeine „Polizei-App“ könnte die Nutzer über verschiedene einschlägige Themen wie beispielsweise Fahndungen, Verkehrswarnmeldungen oder auch Stellenangebote der Polizei informieren, heißt es in der von Innenmister Reinhold Gall gezeichneten Antragsbeantwortung. Man erhoffe sich dadurch eine Steigerung des Nutzwerts und damit der Attraktivität, die für den Erfolg einer App ausschlaggebend sei.

Während das Landeskriminalamt bestehende Anwendungen sichte und ihre Übertragbarkeit auf die baden-württembergische Polizei bewerte, würden im zuständigen Polizeipräsidium die technischen Rahmenbedingungen zur Realisierung der Polizei-App definiert.

Der Schorndorfer Landtagsabgeordnete Claus Paal ist zufrieden mit sich und dem Innenministerium und sieht seinen persönlichen Vorstoß von der tatsächlichen Entwicklung keineswegs überholt: „Es freut mich, dass die Landesregierung meiner Idee zur Entwicklung einer App zum Thema Einbruchdiebstahl positiv gegenübersteht und bereits erste Schritte in die Wege geleitet hat.“