Skifahren, Snowboarden, Tourengehen: Winterport abseits der Pisten wird immer beliebter. Doch hinter dem unvernünftigen Vergnügen lauert oft der weiße Tod. Jährlich verunglücken zahlreiche Menschen aufgrund von Lawinen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Graun im Vinschgau - In den Alpen herrscht derzeit Alarmstufe Rot. Höchste Lawinengefahr. Für Skifahrer und Snoboarder bedeutet das ein enormes Risiko. Für viele ist Off-Pisten-Fahren – das sogenannte Freeriden (von englisch: „free“/frei und „ride“/fahren) – der ultimative Wintersport-Kick. Skifahren und Snowboarden durch unberührten Schnee, abseits der kontrollierten, markierten und präparierten Skipisten wird immer beliebter. Einer 45-jährigen Frau aus Ludwigsburg und ihrer elfjährigen Tochter ist das zum Verhängnis geworden.

 

Laut Bergrettung Reschen hatte die neunköpfige Gruppe der Schneeläuferzunft Ludwigsburg am Mittwochvormittag (3. Januar) die markierte Piste im Skigebiet Haideralm unterhalb des Seeköpfl in Südtirol (Italien) verlassen, um einen Hang zu queren. Dabei seien sie „immer fahrlässiger geworden“, sagte Einsatzleiter Tobias Folie und hätten sich immer weiter von der Piste entfernt.

300 Meter in die Tiefe mitgerissen

Auf rund 2100 Meter Höhe löste sich dann ein Schneebrett. Die daraufhin abgehende 150 Meter breite Lawine rutschte 300 Meter in die Tiefe und begrub die Mutter und ihre Tochter unter sich. Die beiden Lawinenopfer konnten erst nach mehr als einer Stunde aus den Schneemassen geborgen werden, da die Retter aufgrund der schlechten Witterung mit Skiern zur Unfallstelle aufsteigen mussten.

Lawinengefahr

Nach Aussage von Experten könnte jeder zweite Lawinenunfall in den Alpen vermieden werden. Die meisten Lawinenabgänge sind von Ski- und Snowboardfahrern selbst verschuldet. Die Gefahr beim Fahren abseits der Skipisten wird trotz Warnschildern häufig nicht gesehen und die Situation falsch eingeschätzt. Um das eigene Leben und das anderer Personen zu schützen, sollte man folgende Regeln unbedingt beachten: