Die 194 kompakten Mietwohnungen der CG-Gruppe auf 34 Stockwerken des SLT 107 sollen durch Zusatzdienste noch attraktiver werden als die bei den nicht verwirklichten Luxuswohnungen des Fellbacher Gewa-Towers.

Fellbach - Die Aussicht ist atemraubend, auch wenn es derzeit noch heftig dort oben zieht. Wer von Stockwerk 33 oder 34 des Fellbacher Towers blickt, sieht bis Fernsehturm und Birkenkopf und wähnt sich auf gleicher Höhe. Er schaut der Grabkapelle auf dem Württemberg geradezu aufs Dach, so wie vielen Fellbacher und Stuttgarter Gebäuden auch, die sich nicht hinter einem Hügel oder dem Kesselrand ducken und verstecken.

 

Für die Bewohner wird es eine Paketstation im Hause geben

Aber wie wird es sein, drinnen im jetzt „SLT 107 Schwabenlandtower“ genannten Super-Hochhaus zu leben? Welcher Komfort ist geplant, nachdem aus 66 großzügigen Luxuswohnungen 194 kompakte Mietwohnungen werden sollen? Im Innern soll der Tower, wenn er wie von der neuen Investorin CG-Gruppe versprochen, Ende 2020/Anfang 2021 bezugsfertig gebaut ist, immer noch funktional und vollständig ausgestattet sein. Einige besondere Angebot kommen aber hinzu: Die Ideen dafür hat George Moutoulis, der Leiter der Stuttgarter Filiale der neuen Tower-Investorin CG-Gruppe, kürzlich skizziert. Außer mit Nachhaltigkeit und reduzierten Nebenkosten will er mit Serviceangeboten punkten.

Für die Bewohner wird es eine Paketstation im Hause geben. Reinigungsdienstleistungen werden in Zusammenarbeit mit dem Hotel am Sockel des Fast-Wolkenkratzers angeboten, stellt sich Moutoulis vor. Bei so viel Service wollen die Stadt Fellbach und der die Fellbacher Linien 210 und 215 betreibende Busunternehmer Schlienz Tours nicht hintanstehen. Um es den Bewohnern leicht zu machen, den öffentlichen Nahverkehr bequem zu benutzen, wird es eine weitere Bushaltestelle direkt am Haus geben. Dies bringt kurze Verbindungen zur S-Bahn-Station und in die Stadtmitte.

Der Concierge-Service wird eine intensive und gegebenenfalls persönliche Betreuung von Mietern oder Besuchern bieten

Nicht alltäglich ist der Service am Eingang zum Tower, der neuerdings neben dem Hoteleingang zur Straße hin geplant ist. Dort wacht ein oder eine Concierge über den Zutritt. Der Concierge-Service wird eine intensive und gegebenenfalls persönliche Betreuung von Mietern oder Besuchern bieten. Den umgekehrten Weg weg von der inklusiven Bequemlichkeit und hin zur eigenen Handarbeit gehen die Projektentwickler aus der CG-Gruppe allerdings, wenn es ums Fensterputzen geht. Anders als noch unter den früheren Investoren der Gewa-Gruppe geplant sollen alle Fenster so zu öffnen sein, dass die Mieter sie selbst putzen können, statt alle Jahre mit einem Kran teure professionelle Fensterputzer in einem Korb herabzulassen. Das reduziere, so verspricht Tower-Architekt Jörg Wolf, die Nebenkostenrechnung. „Die Reinigung kann der Mieter selbst übernehmen. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, wenn Sie an die Nebenkosten, die zweite Miete, denken“, sagt er.

Erwartet wird von den Investoren, dass das genannte Gesamtpaket zu diesen Preisen auch Firmen anzieht

Für eine behagliche Wärme soll eine Fußbodenheizung im Tower sorgen. Das ist noch nichts besonderes. Doch CG-Chef Christoph Gröner dreht den Spieß auch hier um. Die Bodenplatte aller Wohnungen soll auch zur Kühlung „aktiviert“ werden, wie es beim Baukonzern heißt. Ohne eine solche Vorrichtung wird es nämlich im gläsernen, lichtdurchfluteten Tower-Stockwerk auch mal ziemlich heiß. Gröner drückt es so aus: „Wenn das nicht klappt, können Sie im Sommer die Badehose in ihrer Wohnung auspacken.“ Eine Art Wärmepumpe wird die frische Luft der Tiefgarage nutzen, um zu kühlen. Der Strom dafür kommt von den für Deutschland neuartigen Windströmungsturbinen an den Abrisskanten auf dem Dach, die die Aufwinde an der Fassade nutzen. „Wir müssen die zweite Miete reduzieren“, nennt Christoph Gröner als Ziel. Für den CG-Chef sind solche Planungsdetails und günstige Nebenkosten wichtig, um sicherzustellen, dass der Tower auch vermietet werden kann. Denn die kalkulierten Quadratmeter-Mietpreise liegen schon fest. Sie nehmen von unten nach oben zu, „von zwölf oder 13 bis zu 18 oder 20 Euro pro Quadratmeter“, sagt George Moutoulis.

Erwartet wird von den Investoren, dass das genannte Gesamtpaket zu diesen Preisen auch Firmen anzieht: „Renommierte Unternehmen der näheren Umgebung können dann funktional optimierte und möblierte Zweizimmer-Wohnungen für ihre Mitarbeiter anmieten“, sagt die CG-Sprecherin Martina Servene.