Der Schwabenpark bei Welzheim – erst kürzlich für seien neue Achterbahn ausgezeichnet – will um einige Hektar wachsen. Anwohner aus den Orten rundum melden wegen zusätzlicher Belastungen Bedenken an.

Freizeitpark - Mit der Wilden Hilde, der im Frühjahr eingeweihten neuartigen Achterbahn im Murmelbahndesign, hat der Schwabenpark in Kaisersbachbach jüngst in Paris einen Preis angeheftet bekommen. Das Fachmagazin „Kirmes & Park Revue“ hat den 46 Meter hohen „total verrückten Hühnerstall“ bei den European Star Awards unter die Top fünf in der Kategorie „Europas beste Achterbahn-Neuheit 2019“ gewählt und entsprechend ausgezeichnet.

 

Die nächste Erweiterung steht an

Den Preis haben die Hudelmaiers – Parkmanager André sowie die Geschäftsführer Thomas und Guido stolz entgegengenommen. Sie denken allerdings längst an die nächste Stufe der Entwicklung ihres Schwabenpark – eine Erweiterung in Richtung Süden, möglicherweise – so berichtete jüngst Kaisersbachs Bürgermeisterin Katja Müller in einer Gemeinderatssitzung – um eine Indoorhalle mit Fahrgeschäften, zusätzliche Gastronomie und weitere Parkplätze.

Näheres, so sagt Pressesprecher Marcel Bender, wolle und könne man derzeit noch nicht preisgeben – über „ungelegte Eier“ rede man auch im wilden Kaisersbacher Hühnerstall nicht. Klar sei allerdings, dass – so die Überlegungen konkret würden – die „größte Investition in der Geschichte des Schwabenparks seit 1972“ anstehen dürfte. Schließlich werde es dann unter anderem auch um eine Erweiterung des eigenen Feriendorfs gehen.

Auch wenn noch nichts konkret ist und es im Gemeinderat in jener Sitzung laut Kämmerer Matthias Klocke lediglich um einen Bebauungsplan für das Areal ging, sprich um die Frage, ob die Gemeinde dort überhaupt in irgendeiner Form planerisch tätig werden will, regt sich längst Widerstand in Kaisersbach und Umgebung. Ein Bürger aus dem direkt benachbarten Welzheimer Teilort Aichstrut hatte zur Kaisersbacher Ratssitzung bereits eine Liste mit rund 100 Unterschriften mitgebracht Die Anwohner aus den umliegenden Flecken Gmeinweiler, Aichstrut und Killerhof, so der Tenor, hätten größere Ängste vor der Zukunft mit einem erweiterten Schwabenpark, der für sie bereits jetzt eine Belastung in Sachen Verkehr und Lärm darstelle. Es gehe – ohne den Freizeitpark in Frage stellen zu wollen – um die Lebensqualität der Anwohner und um den Erhalt der Landschaft des Schwäbischen Waldes.

Planung wird zwei Jahr in Anspruch nehmen

Die kommunalen Planer schätzen derweil, dass der nun mit deutlicher Ratsmehrheit ins Rollen gebrachte Vorplanungsprozess ohnehin rund zwei Jahre dauern werde. Zuvor sei es nötig, den Flächennutzungsplan an die neuen Nutzungswünsche anzupassen und dabei auch zu prüfen ob diese mit den Vorgabe des Regionalplans übereinstimmten.

In jener Zeit sollen dann auch Vorstellungen und Wünsche erwogen und im Rahmen eines Anhörungsverfahren mit den Anwohnerbedenken in Einklang gebracht werden. Entschieden sei zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt nichts, wurde im Übrigen allseits betont.

Was die tatsächlichen Wünsche und Pläne der Schwabenpark-Macher angeht, werden voraussichtlich in der nächsten Gemeinderatssitzung in Kaiserbach Mitte November etwas konkretere Pläne vorgestellt. Klar sei, das betont auch der Pressesprecher des überregional bekannten Freizeitparks, dass man großen Wert darauf lege, die Bedenken der Nachbarn bei den eigenen Vorhaben zu berücksichtigen.