Die neuen Mitgliedskommunen des Naturparkvereins Schwäbisch-Fränkischer Wald setzen auf neue Impulse, eine bessere Vermarktung der Freizeiteinrichtungen und mehr (Tages-)Touristen.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Gaildorf - Wir wollen uns in Baden-Württemberg und darüber hinaus besser positionieren“, sagt der Bürgermeister von Abtsgmünd (Ostalbkreis), Armin Kiemel, am Donnerstag bei der Pressekonferenz anlässlich der Erweiterung des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald (SFW) im Gasthof Kocherbähnle in Gaildorf. Mit Blick auf den Nationalpark, der jetzt im Schwarzwald entstehen soll, erklärt der Schultes: „Wir wollen dagegen halten.“ Er hat also ein recht ambitioniertes Ziel – aber auch einiges zu bieten, zum Beispiel Draisinen-Touren in dem Nachbarort Sulzbach. Gut so, dürfte sich sein Kollege aus Welzheim, Thomas Bernlöhr, denken. Bernlöhr ist der Vorsitzender des Naturparkvereins.

 

Abtsgmünd ist eine von insgesamt elf Städten und Gemeinden, die zum Jahresbeginn dem Naturparkverein beigetreten sind. Ferner sind jetzt sechs weitere Kommunen, die bereits Mitglied waren, nun mit ihrer gesamten beziehungsweise mit einer erweiterten Fläche im Verein. Zu den neuen Mitgliedern gehören drei Rems-Murr-Kommunen: Berglen, Allmersbach im Tal und Weissach im Tal. Ganz neu dabei sind ferner Michelbach, Gaildorf, Sulzbach-Laufen (alle Kreis Schwäbisch Hall) sowie Abtsgmünd, Adelmannsfelden, Obergröningen, Eschach und Ruppertshofen (alle Ostalbkreis). Der im Jahr 1979 gegründete Naturpark SFW wächst damit um gut ein Drittel. Er umfasst nun eine Fläche von rund 1270 Quadratkilometern (bis dato etwa 916). Die Zahl der Mitglieder beträgt jetzt 62, davon 48 Kommunen, sechs Landkreise und acht Verbände, zum Beispiel Naturschutz- und Bauernverbände.

Der Vorsitzende Bernlöhr sagt, seit 1979 – „damals war ich noch gar nicht geboren“ – sei immer mal wieder über eine Arrondierung gesprochen worden. Mit dem Limpurger Land und dem Kochertal im Osten sowie mit der Gegend um Berglen sei der Naturpark nun „endlich vollständig“. Dieser habe sich immer auch als „ein Entwicklungsmotor für den Tourismus und die Direktvermarkter“ verstanden, niemals nur für den Naturschutz.

Ehrgeiziges Projekt: ein Fahrradhotel im Schloss

Darauf setzen auch die Kollegen des Abtsgmünder Bürgermeisters, das erklärten sie bei dem Termin zur Mittagszeit. Der Gaildorfer Schultes Ulrich Bartenbach zum Beispiel erhofft sich von der künftigen Kooperation mit dem Naturparkzentrum und den alten Mitgliedskommunen unter anderem Rückenwind für ein ziemlich ehrgeiziges Projekt im Flecken: das geplante Fahrradhotel im Schloss. Bartenbach verspricht sich vom Beitritt „eine bessere Vermarktung der Freizeiteinrichtungen“, dass künftig mehr Gäste auch aus der Landeshauptstadt ins beschauliche Gaildorf kommen.

Anlässlich der Erweiterung hat sich der Naturpark ein neues Logo verpasst. Es ist jetzt erstmals auf zwei druckfrischen Broschüren zu sehen und zeige, so Bernlöhr, eine Mühle, ein liebliches Tal, Streuobstwiesen und Wälder – „ich hoffe jedenfalls, das ist zu erkennen“. In einem Heftchen sind alle Gastronomen aufgelistet, die sich an der Aktion „Naturparkteller“ beteiligen. Zum Einheitspreis von 13 Euro gibt es bei allen beteiligten Restaurants ein Essen und ein Getränk. Auch ein paar Gasthäuser aus dem neuen Mitgliedskommunen machen bereits mit, erklärt Bernhard Drixler, der Geschäftsführer des Naturparkvereins, der seinen Sitz in Murrhardt hat.

Kurs für Naturparkführer in den neuen Mitgliedskommunen

Auch bei Wiltrud Oesterle, der Chefin im Gasthof Klosterbähnle, wird der Naturparkteller serviert. Oesterle sagt, sie sei froh, dass sie nun endlich mitmachen dürfe bei der beliebten Aktion.

In dem zweiten Heftchen mit dem neuen Logo sind alle Angebote der ausgebildeten Naturparkführer nachzulesen: Wanderungen und Exkursionen, ein paar davon auch im neuen Teil des Naturparks. Drixler kündigt an, dass bald ein Ausbildungskurs für Naturparkführer in den neuen Kommunen angeboten werden soll.