Im baden-württembergischen Schwäbisch-Gmünd wurde an Weihnachten eine als Flüchtlingsunterkunft geplante Einrichtung in Brand gesetzt. Die Hintergründe.
Schwäbisch Gmünd - Auf der Baustelle einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) hat es am frühen Freitagmorgen gebrannt. Verletzt wurde niemand. Die Ermittler gehen laut Mitteilung „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass das Feuer gelegt wurde. Die Unterkunft sollte im Frühjahr eröffnen und bis zu 120 Flüchtlinge beherbergen. Bauherr ist der Landkreis.
Innenminister Reinhold Gall (SPD) verurteilte die „geistige Brandstiftung“ am Morgen in Stuttgart scharf. „Dass selbst an Weihnachten eine solche Tat verübt wird, ist erbärmlich.“ Im Sommer hatte es vermehrt in Unterkünften für Asylbewerber im Südwesten gebrannt, meist bevor diese von Flüchtlingen bezogen wurden. In einigen Fällen handelte es sich um gezielte Anschläge.
Der Brand war nach ersten Erkenntnissen an einem offenen Kabelschacht vor dem noch nicht fertiggestellten Gebäude ausgebrochen. Die Werksfeuerwehr einer Firma sei zufällig am Brandort vorbeigefahren und habe mit dem Löschen begonnen, sagte ein Sprecher der Stadt. Der Schaden an dem Rohbau sei deshalb gering ausgefallen.
Flüchtlinge kommen laut Stadtsprecher in erster Linie von der Erstaufnahme in Ellwangen nach Schwäbisch Gmünd. In der Stadt wird die Unterbringung nach seinen Angaben bevorzugt dezentral organisiert: Es gebe zwei Sammelunterkünfte für etwa 200 Asylbewerber, etwa dieselbe Zahl an Geflüchteten lebe in privaten Wohngemeinschaften - das sei der „Gmünder Weg“.