Der Südwestrundfunk überträgt an diesem Sonntag die schwäbische Fernseh-Fasnet aus der ausverkauften Donzdorfer Stadthalle. Zahlreiche Lokalmatadore gehen dabei auf die Bühne – und natürlich in die Bütt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Donzdorf - Ein bisschen Anspannung ist immer. Selbst für einem Fasnets-Profi wie Roland „Dupf“ Hölldampf ist „Fernsehen halt doch etwas Besonderes“. Seit mehr als 50 Jahren steht der Donzdorfer auf den närrischen Bühnen im Ländle. Und als Ignaz Dipfele wird er selbstredend auch an diesem Sonntag, wenn der Südwestrundfunk die Prunksitzung des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine (LWK) zum ersten Mal live aus der Donzdorfer Stadthalle ausstrahlt, mit von der Partie sein. Dupf verlegt den Jakobsweg auf die Bühne – und wird sicher seinen Teil zum Gelingen des Abends beitragen. Um 20.15 Uhr legt das SWR-Fernsehen los.

 

Dass die Zuschauer – in der ausverkauften Halle ebenso wie am Bildschirm – ihren Spaß haben werden, davon ist Harald Müller, der zuständige Fasnetsredakteur des Senders, überzeugt: „In Donzdorf hat die Fasnet, auch bei den Verantwortlichen der Stadt, ein riesiges Standing. Und der Kulturring, der die ganze Geschichte hier mitorganisiert, leistet eine super Arbeit“, zeigt er sich bei den sogenannten Heißproben, bei denen jeder Schritt und jede Kameraeinstellung ausgetestet wird, voll des Lobes. Müller weiß genau, wovon er spricht. Seit 1999 tingelt er in der fünften Jahreszeit von Show zu Show.

SWR und Kulturring loben die Zusammenarbeit unisono

Sein Namensvetter Alexander Müller, der Präsident der Donzdorfer Kulturrings, ist bis jetzt ebenfalls sehr zufrieden: „Es ist, zusätzlich zu unserem traditionell gewachsenen Programm, natürlich eine Herausforderung. Aber wir kriegen das hin, vor allem weil die Kooperation mit dem SWR so einwandfrei klappt.“ Routine haben indes nicht nur die Fasnetsmacher aus der selbst ernannten Lautertalmetropole, sondern ebenso deren Akteure, die auf der Bühne stehen. Ganz gleich, ob die LWK-Prunksitzung in den vergangenen 20 Jahren aus Reutlingen, Esslingen, Gundelsheim oder sonst woher übertragen wurde. Aus Donzdorf war fast immer jemand in der Bütt.

Auch heuer sind etliche Lokalmatadore am Start: Neben Roland Hölldampf halten die „Zwillinge“ Jürgen Nitsche und Matthias Riegert, die heimische Big Band, die Kabarett-Formation Querbeet, die musizierenden Stehkräga und Helmut Gärtner als Zwerg vom Berg den Kohlöffel aus „Klein-Paris“ hoch. Zwei weitere Darsteller komplettieren die närrische Riege aus dem Stauferkreis: Markus Zipperle aus Wäschenbeuren gibt den Heini Haslinger und der Party-Star Tobee aus Kuchen wird nicht nur seinen Charts-Hit „Jetzt ist der Teufel los“ zum Besten geben.

Digital gesteuertes Bühnenbild – und live mittwittern

Für international-schwäbisches Flair sorgen darüber hinaus Fasnetsgruppen, Satiriker, Musikanten sowie Tänzerinnen und Tänzer aus Schwäbisch Gmünd, Neuhausen/Filder, Bad Canstatt, Gundelsheim, Backnang, Esslingen und Stuttgart. Keine Frage, dass sich auch Thomas Panzer alias Wommy Wonder wieder die Schürze der Putzfrau Elfriede Schäufele anzieht.

„Die Mischung passt, und wir haben das Beste auf der Bühne, was die schwäbische Fasnet zu bieten hat,“ erklärt Gerd Motzkus, der Leiter der Redaktion Regionale Unterhaltung im SWR-Fernsehen in Baden-Württemberg. Ein klein wenig angespannt ist der TV-Experte aber dennoch: „Wir haben ein neues und modernes Bühnenbild mit digital gesteuerten LED-Elementen.“ Damit könne der Hintergrund für jede Künstlerin und für jeden Künstler individuell gestaltet werden, erklärt Motzkus. „Das geht jetzt schon sehr stark in Richtung moderne Showbühne und ist wegweisend für die Zukunft der schwäbischen Fasnet in Donzdorf“, ergänzt er. Die Zukunft der schwäbischen Fasnet in Donzdorf? – Diese wohlklingenden Worte hört der Kulturring-Chef Alexander Müller sicherlich genauso gerne wie der Dupf.