Nach der Absage der Stadt Stuttgart an eine Ampel mit Äffle und Pferdle hat der Autor Heiko Volz eine neue Idee: Die beiden tierischen Gesellen sollen einen Zebrastreifen überqueren – auf dem Straßenschild.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - Ein Pferdle-und Äffle-Schild für den Zebrastreifen – „das ischt, was man haben muss!“ Dieser Meinung sind zumindest Heiko Volz und die Pferdle-und-Äffle-Fangemeinde. Nach der Absage der Stadt Stuttgart an eine Ampel mit Äffle und Pferdle ist dies nun die neue Idee von Volz, der nach dem Tod des Äffle und Pferdle-Erfinders Armin Lang die Geschichten der beiden SWR-Figuren weiterschrieb.

 

Am Dienstagabend habe er sich hingesetzt und das Schild „gebastelt“: Es zeigt Pferdle und Äffle auf dem Zebrastreifen, wobei „ich es nett finde, dass der Große den Kleinen an die Hand nimmt, um ihn zu beschützen“, sagt Volz. Zudem seien die beiden sehr unterschiedlich, fassten sich aber an der Hand – „das kann man übertragen und weiterspielen“, philosophiert Volz.

Vielleicht ein Kompromiss?

Er hofft, dass das Schild einen „Kompromiss“ darstellen könnte, über den sich „alle freuen“. Schließlich schreibt das Gesetzbuch laut Volz nur vor, dass auf dem Fussgängerüberweg-Schild Fußgänger gezeigt werden müssen. „Von Menschen steht da nichts – es können also theoretisch auch zwei Tiere auf je zwei Beinen sein“, sagt Volz. Das sei Auslegungssache. Eine E-Mail mit dem Entwurf ging am Mittwoch an Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU).

Ob der Vorschlag je verwirklicht wird, muss laut Sven Matis, Pressesprecher der Stadt Stuttgart, nun die städtische Verkehrsbehörde in Absprache mit dem Regierungspräsidium und dem Verkehrsministerium prüfen. „Das mag ein sympathischer Vorschlag sein, aber wenn die Verkehrssicherheit gefährdet sein sollte, hört der Spaß auf“, so Matis. Konkret denke er dabei etwa an Kinder, die durch die Figuren abgelenkt werden könnten. „Man muss abklären, ob im Schadensfall Ansprüche an uns herangetragen werden könnten“, sagt der Sprecher. Wie lang diese Prüfung dauern wird, kann er nicht sagen: „Es gibt keine Zeitvorgaben. Es gilt: Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“

Bei den Fans hat das Schild „tierisch eingeschlagen“

Volz kann gut mit diesen Aussagen leben. Zumal er äußerst hartnäckig ist. „Wir haben 16 Jahre gebraucht, um Äffle und Pferdle wieder ins Fernsehen zu bringen – da überleben wir auch Legislaturperioden“, sagt er und lacht. Denn die Hoffnung auf die Ampel hat er noch nicht aufgegeben – und das Schild, das sieht er bereits bei Kindergärten und Schulen stehen, „es wäre wohl zu viel verlangt, alle Schilder zu ersetzen“, meint er.

Bei den Fans jedenfalls hat das Pferdle auf dem Zebra „tierisch eingeschlagen“. Innerhalb von einer Stunde habe es auf Facebook bereits 1000 Likes bekommen. Ein Fan schreibt, dass er an einem solchen Schild immer stehen bleiben würde – egal, ob jemand über die Straße wolle oder nicht. Ob das im Sinne des Zebrastreifen-Erfinders wäre? Die Fans sind sich jedenfalls sicher: Ohne das Schild „ischt man ganz und gar. Aufgeschmissen, das ischt affenklar.“