Vor sechs Jahren lief im Schlossgarten ein Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner aus dem Ufer. Daran erinnern Demonstranten am sechsten Jahrestag mit einem Schweigemarsch.

Stuttgart - Sechs Jahre ist es her, dass der Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner im Schlossgarten am 30. September 2010, dem „Schwarzen Donnerstag“, eskalierte. An die Ereignisse jenes Tages erinnerte eine Gruppe Demonstranten am Freitag. Sie zogen in einem Schweigemarsch durch die Stadt, vom Rathaus zum Bahnhof. Ganz still und schweigend ging es allerdings nicht zu. Die Demonstranten sprachen über das Erlebte, unter anderem skandierten sie „Wir vergessen nicht“ auf ihrem Weg, wenn ein Gongton das Schweigen unterbrach. Mit dabei waren auch der damals schwer an den Augen verletzte Rentner Dietrich Wagner und andere Betroffene. Es wurde beklagt, dass Wagner und andere, die bei dem Einsatz schwer verletzt wurden, bis heute auf Entschädigungszahlungen warten. Solche waren ihnen angekündigt worden, nachdem das Verwaltungsgericht im Dezember 2015 geurteilt hatte, dass der Polizeieinsatz im Jahr 2010 rechtswidrig gewesen war.