Im Schwarzwald könnten bald kleine Schwalbenküken schlüpfen. Der Geburtsort wäre eine kleine Sensation: Ihre Eltern haben mutmaßlich das höchste Nest bundesweit jenseits der Alpen gebaut.

In rekordverdächtigen Höhen könnten demnächst kleine Piepmätze das Licht der Welt erblicken. Am Seebuckturm auf dem Feldberg hängt ein typisches Schwalbennest - und nach Angaben des Naturschutzzentrums Südschwarzwald handelt es sich damit wohl um die höchstgelegene Vogelbrut Deutschlands außerhalb der Alpen.

 

Der Seebuck ist einer der drei Feldberggipfel und knapp 1450 Meter hoch. Auf ihm steht ein Aussichtsturm, der ebenfalls noch einige Meter misst. Das Nest hängt unterhalb einer Plattform. Darin halten sich sogenannte Felsenschwalben auf.

Ein wenig plump

Felsenschwalben kommen in Mitteleuropa eigentlich in den Alpen, im Alpenvorland und südlich der Alpen vor. Laut Naturschutzbund (Nabu) sind sie braun und sehen etwas plump aus. Seit einigen Jahren werden sie auch im Schwarzwald gesichtet. 2007 fand man dort zum ersten Mal auch eine Brut, damals galt das Vogelexperten als Sensation. In den Folgejahren gab es in Baden-Württemberg weitere Brutpaare. Möglicherweise finden laut Nabu wegen Klimaverschiebung und milder Winter in den Überwinterungsgebieten mehr und mehr Brutpaare nach Baden-Württemberg in den Südwesten. Die Überwinterungsgebiete liegen in Marokko oder Südeuropa, dorthin zieht es Felsenschwalben ab September.

Erster Versuch war erfolglos

Die nördlichsten Bruten im Schwarzwald liegen im Kreis Rastatt. Felsenschwalben besiedeln gern Steinbrüche und Felsen, aber auch Bauwerke wie die Ravennabrücke der Höllentalbahn.

2016 versuchten Felsenschwalben schon einmal, am Seebuckturm zu brüten - aber das klappte nicht. Das neue Nest hängt den Angaben nach sicher und unerreichbar - Wanderer und Turmbesucher können die bräunlichen Vögel aber gut bei ihren Flügen beobachten.