In einem isländischen Fischerdorf werden ganz besondere Zebrastreifen getestet. Sie werden mit 3D-Zeichentechnik auf den Asphalt aufgemalt und sollen für Autofahrer besser zu sehen sein.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Ísafjörður - Zebrastreifen gehören so ziemlich zum Langweiligsten, was es im Stadtbild gibt. Weiß gemusterte Streifen, die im deutschen Behördenjargon als Querungsanlage auf Straßen für Fußgänger und Rollstuhlfahrer bezeichnet werden.

 

Zebrastreifen als Event

Die fantasiebegabten Isländer sind da schon viel weiter. Sie machen aus den gestreiften Überwegen ein kleines Event. Das isländische Städtchen Ísafjörður testet derzeit dreidimensionale Zebrastreifen. Sie sollen – wie es die Aufgabe von waschechten Zebrastreifen ist – Leben retten.

Ísafjörður ist ein Fischerdorf mit 2571 Einwohnern im Nordwesten der Atlantikinsel. Mit Kaufering, einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech, besteht eine Städtepartnerschaft.

Die neuen Zebrastreifen scheinen regelrecht auf dem Asphalt zu schweben. Tatsächlich sind sie mithilfe einer speziellen 3D-Optik auf den Untergrund aufgemalt und sollen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Optische Täuschung

Wie das „Iceland Magazin“ berichtete, stammt die fixe Idee von Ralf Trylla, der ursprünglich aus Zürich stammt und Umweltbeauftragter der Stadt ist. Die 3D-Zeichnung hat Gauti Ívar Halldórsson, Inhaber von Vegamálun GÍH, einer Firma für Straßenbemalung auf den Bodenbelag gebracht.

3D-Optik soll Leben retten

Ob die optische Täuschung einen Nutzwert hat und Leben rettet, wird derzeit getestet. Halldórsson hat die Bilder der Zebrastreifen auf Facebook veröffentlicht und von ihnen ein YouTube-Video gemacht, um der Welt zu zeigen, was den Menschen in Ísafjörður künftig mehr Sicherheit bringen soll.

Ein Inder war’s

So ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Auf einem YouTube-Video von Mai 2016 ist ein junger Inder, der eindeutig nicht aus Island stammt, zu sehen, wie er dreidimensionale Zebrastreifen auf die Straße klebt.