Königin Silvia wird 67. Trotz der Traumhochzeit ihrer Tochter Victoria war es für Königin Silvia von Schweden kein einfaches Jahr.

Stockholm - Der Gatte in Nahkontakt mit Stripperinnen, der Vater als Handlanger der Nazis entlarvt, die Tochter betrogen und verlassen, der Sohn von einem Dokusoap-Starlet bezirzt: wäre da nicht die Traumhochzeit ihrer Ältesten gewesen, könnte Schwedens Königin Silvia mit Fug und Recht ein "Annus horrbilis" verdammen. Zu ihrem 67. Geburtstag am Vorweihnachtsabend muss Silvia zusehen, wie ihr Lebenswerk einzubrechen droht.

Dabei hätte 2010 ein Jubeljahr werden sollen für die schwedische Monarchie, mit dem 200. Jahrestag der Dynastie Bernadotte in Schweden und mit gleich zwei Prinzessinnenhochzeiten. Das wäre der Höhepunkt auch für die Königin gewesen, der man den Hauptverdienst daran zuschreibt, dass Schweden überhaupt noch eine Monarchie hat.

Silvia brachte Jugend, Schönheit und süße Kinder ins Schloss


Als die deutsch-brasilianische Olympiahostess Silvia Sommerlath 1972 Kronprinz Carl Gustaf traf, war das Ansehen der archaischen Staatsform äußerst gering. Silvia brachte Jugend, Schönheit und bald süße Kinder ins Schloss, und die Stimmung kippte. Jetzt beutelt ein Schreckensjahr die Königsfamilie, und dennoch hat die Monarchie einen Zustimmungsgrad von 70 Prozent, von dem Politiker nur träumen können.

Das hat sie der Frau zu danken, die von der Zeitung "Aftonbladet" in die Position des Liberos gesetzt wurde, als sie das Königshaus in Fußballtrikots kleidete. Ihr sei es "gelungen, einem schwedischen Team das deutsche Spielsystem beizubringen", und sie habe alle Erfolge seit den 70er Jahren hauptsächlich auf ihren Schultern getragen, erkennt Schwedens auflagenstärkstes Blatt an.