Prinzessin Madeleine hat Ärger. Die Schweden rätseln, ob ihre drei Kinder in Schweden aufwachsen werden oder ihre Titel zugunsten feiner Schulen in London ablegen. Das letzte Wort hat der König.

Stockholm - Jetzt ist auch der jüngste Spross der schwedischen Königsfamilie, Prinzessin Madeleines drittes Kind Adrienne, in der Kapelle von Schloss Drottningholm bei Stockholm getauft. Die Untertanen rätseln unterdessen ob Mutter und Kinder dem Königreich erhalten bleiben oder ihr Leben im Ausland fortsetzen werden. Eigentlich müssen die Enkelkinder des Königs in Schweden zur Schule gehen. So war es schon immer. Doch was ist, wenn die Eltern das gar nicht wollen?

 

Die schwedische Königsfamilie ist unglaublich populär bei den Untertanen. Nur eine Ausnahme gibt es. Laut einer Umfrage der Zeitung Expressen ist die schöne Prinzessin Madeleine (35), drittgeborenes Königskind, bei den Schweden nicht so beliebt wie der Rest der Familie. „Auf eine bedauernswerte Weise ist Madeleine auf Kollisionskurs mit den Schweden geraten“, schreibt die Königshausexpertin Karin Lennmor. „Sie will nicht hier leben, für ihre Apanage arbeiten und scheint nur knapp dem Königshaus angehören zu wollen. Wo ist ihr Pflichtgefühl?“, meint Lennmor.

Prinzessin Madeleine lebt mit Mann und Kindern in London

Das kluge Nesthäkchen hatte tatsächlich stets seinen eigenen Kopf. Sie lasse sie sich kaum in Schweden blicken, führe lieber ihr internationales Luxusleben, heißt es. So fehlte sie erst kürzlich beim 72. Geburtstag von Vater Carl Gustaf. Stattdessen soll sie in Florida Urlaub gemacht haben, laut dem Klatschblatt „Stoppa Presserna“.

Ihre Geschwister Kronprinzessin Victoria (40) und Gatte Prinz Daniel (44) und Prinz Carl Philip (39) nebst Ehefrau Prinzessin Sofia (33) leben in Schweden und engagieren sich vorbildlich für das Königshaus. Prinzessin Madeleine dagegen hatte ihrem Geburtsland schon 2010 nach der für sie sehr schmerzhaften Untreueaffäre ihres Stockholmer Verlobten Jonas Bergström weitgehend den Rücken gekehrt.

Zunächst lebte Madeleine rund vier Jahre in New York, wo sie den Milliardärssohn Chris O’Neill (43) lieben lernte. Die beiden heirateten 2013. Herr O’Neill entschied sich, seinen bürgerlichen Stand nicht zugunsten eines Adelstiteln aufzugeben, weil er weiterhin Geschäftsmann und frei sein wollte. Er fehlt seitdem bei wichtigen königlichen Anlässen, noch häufiger als seine Ehefrau.

Soll die Prinzessin auf ihre Apanage verzichten?

Die erste Tochter, Prinzessin Leonore (4) wurde 2014 in New York statt in Stockholm geboren, wie es sich eigentlich für die Enkelkinder des Königs geziemt. Königin Silvia (74) musste extra nach New York fliegen, um ihre Enkeltochter zu sehen. Die Kritik war groß. 2015 folgte Prinz Nicolas (2) und am 9. März dieses Jahres Prinzessin Adrienne. Zumindest diese beiden erblickten dann in Stockholm das Licht der Welt.

Nun fragen sich die Untertanen, ob die Kinder überhaupt in Schweden groß werden, oder ob es nicht besser wäre, wenn Prinzessin Madeleine auf ihre Apanage verzichtet. So wäre sie dem Königshaus weniger verpflichtet und könnte so leben, wie sie es für richtig hält.

Vielleicht drückt der königliche Vater ein Auge zu

Prinzessin Madeleine und Ehemann Chris sollen sich in ihrer Wohnung in London mit einer monatlichen Miete von laut Expressen umgerechnet mehr als 17 000 Euro sehr wohl fühlen. Laut dem schwedischen Wochenblatt „Hänt Extra“ will die Familie gar nicht zurück nach Schweden. Die Kinder sollen demnach auf britische Schulen gehen. „Madeleine und Chris werden auf deren Prinzessinnentitel verzichten. Die Kinder sollen in London eingeschult werden. Der Beschluss ist getroffen“, zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle. Falls das stimmt, ist es eine sehr ungewöhnliche Situation für die schwedische Monarchie.

„Derzeit gibt es keinen Beschluss dazu, wo die Kinder in die Schule gehen werden“, kommentiert Hofsprecherin Irene Beertema Strömmer gegenüber dieser Zeitung. „Laut der Beurteilung des Reichsmarschalls“ müssen die Enkelkinder des Königs „ab ungefähr dem sechsten Lebensjahr in Schweden leben und ihren gesamten Schulgang in Schweden haben, um ihren Rang in der Thronfolge zu behalten“, erklärt sie die allgemeinen Regeln.

Aber Prinzessin Leonore ist ja erst vier. Ein wenig Zeit bleibt Prinzessin Madeleine also noch, um zu entscheiden. Das letzte Wort zu einer Aberkennung der königlichen Titel spricht immer noch ihr Vater König Carl XVI. Gustaf. Vielleicht drückt der Monarch ja ein Auge zu.