Dank der Übernahme eines Schweizer Investors stellt sich der Sindelfinger Mercedes-Veredler Hofele neu auf und lässt die Insolvenz hinter sich. Die Marke soll aufgefrischt werden.
Der Mercedes-Veredler Hofele mit Sitz in Sindelfingen ist nicht mehr insolvent. Anfang April teilte das Designstudio mit, dank der Übernahme durch einen neuen Investor den Weg aus der Zahlungsunfähigkeit zu schaffen und sich gänzlich neu aufzustellen. Übernommen wurde Hofele von dem Schweizer Händler von Nobelkarossen, Ferdinand Peter, Inhaber der Autowelt Schweiz AG. In seinem Showroom am Standort Zürich verkauft Peter Luxusfahrzeuge der Marken Bugatti, Ferrari, Lamborghini, Porsche – und auch bereits Hofele.
Nun übernimmt der Schweizer das Unternehmen mit rund 35 Mitarbeitern und will nicht nur den Fortbestand sichern, sondern Hofele auf „ein vollständig neues Level heben“, wie die Pressebeauftragte Nadine Hanfstein gegenüber unserer Zeitung sagte. Hofele hat sich auf die Veredelung teurer Mercedes-Modelle spezialisiert. Insbesondere der Geländewagen der G-Klasse erhält unter den Händen von Hofele ein verändertes Außen- und Innendesign: Schweller, Stoßstangen, Emblem oder Lederapplikaturen im Innenraum. Sie ist mit Abstand das wichtigste Modell im Portfolio. Außerdem veredelt Hofele die S-Klasse sowie GLE und GLS. Hofele besteht seit 1983 in Sindelfingen und sitzt in der Fronäckerstraße. Die wirtschaftliche Abkühlung 2023 sowie Materialmangel hätten bei dem Studio zu einer zunehmend angespannten Finanzlage geführt, teilte das Unternehmen Ende 2023 mit.
Das Management habe Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, die jedoch nicht mehr vollständig umgesetzt werden konnten. Um weitere Schäden zu vermeiden und die Chance für eine Sanierung zu erhöhen, habe die Geschäftsführung im November 2023 einen Insolvenzantrag gestellt. Jetzt scheint es Licht am Ende des Tunnels zu geben. „Unter der neuen Führung durchläuft das Unternehmen nun eine umfassende Restrukturierung, um seine Position als führender Anbieter von Luxusfahrzeugen weiter zu stärken“, teilt das Unternehmen mit.
Dafür konnte die Edelschmiede den ehemaligen Leiter des Interior Design von Bugatti verpflichten, Etienne Salome. Er verantwortete das Design des offenbar teuersten Bugattis der Welt, ein sagenumwobenes Einzelstück namens La voiture noire – französisch für das schwarze Automobil, das 2019 als Konzeptfahrzeug auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert wurde.
Zur zukünftigen Ausrichtung teilt die Firma weiter mit: „Die Hofele GmbH positioniert sich mit ihrem neuen Luxury Corporate Design und der Unterstützung eines internationalen Händlernetzes verstärkt auf dem globalen Markt. Es wird in das Marken-, Unternehmens-, Design- und Identitätsgeschäft investiert.“
Die Marke soll nun einen neuen Anstrich bekommen und in Kürze eine weitere Auflage des Edel-Geländewagens Mercedes G-Klasse zum Kauf angeboten werden – mit 1063 Pferdestärken und einer Höchstgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern.
