Auch in der Schweiz muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich fit für die Zukunft machen. Beim traditionellen TV-Angebot gibt es deutliche Einschnitte.

Zürich - Der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Schweiz will vermehrt Inhalte für soziale Netzwerke produzieren und dafür beim traditionellen Fernsehen sparen. Das gab SRF-Direktorin Nathalie Wappler am Donnerstag bekannt. Die tägliche Sportsendung „sportaktuell“, die derzeit wegen der Pandemie pausiert, soll nicht wieder auf den großen Bildschirm zurückkehren. Auch das wöchentliche Wirtschaftsmagazin wird abgeschafft. Im SRF-Radio werden Jazz, Klassik, Literatur und Religion reduziert.

 

Stattdessen will der SRF auf Plattformen wie Instagram und Youtube mit neuen Musikkanälen und eigenen Serien auftreten. Außerdem will der gebührenfinanzierte Rundfunk mit täglichen Comedy-Formaten auf sozialen Netzwerken und mit Podcasts ein jüngeres Publikum ansprechen. „Um uns digital weiterzuentwickeln müssen wir unser lineares Programm anpassen und dort teilweise reduzieren – oder Sendungen überarbeiten“, sagte Wappler.

Die digitale Strategie fällt mit einem 2018 begonnenen Sparprogramm in Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken (92,5 Millionen Euro) zusammen. Bis 2022 sollen rund 200 Stellen wegfallen.