Usain Bolt bräuchte mehr als zehn Sekunden, um an diesem Ungetüm vorbeizukommen. Ein 120-Meter langer Lkw brachte am Donnerstag die ersten Schienen für die neue Strecke Stuttgart-Ulm an seinen Zielort. Eine große Herausforderung.

Dornstadt - Große Geschütze werden derzeit beim Bau der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm aufgefahren. Ein XXL-Lastwagen von mehr als 120 Metern Länge transportiert die ersten Schienenstücke vom Bahnhof in Ulm zu einer Baustelle bei Dornstadt (Alb-Donau-Kreis). „Das Besondere an dem Lastwagen ist, dass er die 120 Meter langen Schienen auf einer ziemlich engen Trasse transportieren kann“, sagte Torsten Weinhold, der als Teamleiter Ausrüstung bei der Deutschen Bahn zuständig für die Neubaustrecke ist. Rund 380 Tonnen werden ihm zufolge dabei bewegt. Als größte Herausforderung bezeichnete er die Neigung der Strecke. Stellenweise müsse der Lastwagen 2,5 Prozent Steigung überwinden - schwierig bei der Größe und dem Gewicht.

 

Rund 30 Mal soll der Lkw zwischen Dezember und Ende Januar Schienen transportieren. Dabei fährt er nicht etwa auf der parallel laufenden Autobahn 8, sondern auf der im Rohbau fertiggestellten Bahntrasse. Die Schienen sollen im nächsten Jahr auf dem rund 30 Kilometer langen Abschnitt zwischen Ulm und Merklingen verlegt werden.

Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ist Teil des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm, zu dem auch Stuttgart 21 gehört.