Flammen haben das Vereinsheim des Tennisclubs Winterbach zerstört. Die Ursache ist bisher unklar, aber es gibt den Verdacht der Brandstiftung. Denn vor gerade einmal drei Wochen hat ein Unbekannter in dem Gebäude zwei kleine Feuer gelegt.

Winterbach - Welchen Schaden die Flammen in ihrem Vereinsheim angerichtet haben, das können die Mitglieder des Tennisclubs RW Winterbach bisher nur erahnen. Seitdem es in der Nacht auf Sonntag in dem Gebäude an der Schlichtener Straße gebrannt hat, dürfen ausschließlich die Techniker der Kriminalpolizei ins Innere des Gebäudes. „Man sieht von außen nur, dass das Dachgebälk zerstört ist und die Ziegel kaputt sind. Ob die Mauern noch intakt sind, weiß ich nicht, zumal dort vielleicht Löschwasser eingedrungen ist. Mal sehen, was wir noch retten können“, sagt ein Mitglied des Beirats.

 

Ein externer Sachverständiger ist beauftragt

Am Samstagabend gegen 22.20 Uhr war der Brand ausgebrochen. Warum, „dazu gibt es bisher nur Vermutungen. Es gibt auch keinen klaren Brandherd, die Kollegen wollen sich noch nicht festlegen“, sagt Rudolf Biehlmaier, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen. Die Staatsanwaltschaft habe nun auch einen externen Sachverständigen zur Klärung hinzugezogen. Ermittelt werde in alle Richtungen, „allerdings gibt es bisher keinen konkreten Hinweis auf Brandstiftung“, sagt Biehlmaier.

Die ersten beiden Feuer sind von selbst ausgegangen

Doch der Verdacht steht nicht zufällig im Raum: Erst in der Nacht zu Christi Himmelfahrt hatte ein Unbekannter in dem 1984 erbauten Vereinsheim einen Gegenstand sowie eine hölzerne Dachverkleidung im Außenbereich angezündet. Beide Feuer waren von selbst erloschen, der Schaden lag bei 2000 Euro.

Bei der Vorgeschichte verwundert es nicht, dass in den sozialen Netzwerken viele den Verdacht äußern, auch der zweite Brand sei gelegt worden. „Sollte der Sachverständige der Polizei feststellen, dass es sich um eine Brandstiftung gehandelt hat, liegt natürlich der Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang mit dem Brand vor drei Wochen gibt“, sagt Lutz Paulsen, einer der beiden Vorsitzenden des Vereins.

Es fehlt die Elektrizität, die Plätze sind nicht bespielbar

Sobald der Sachverständige der Polizei seine Arbeit beendet hat, wird ein Gutachter der Versicherung den Schaden in Augenschein nehmen. Die bisherige Schätzung liegt bei 400 000 Euro. „Ich gehe davon aus, dass der Schaden durch unsere Versicherung gedeckt ist“, sagt Paulsen. Selbst wenn der Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern in finanzieller Hinsicht mit einem blauen Auge davon kommen sollte, so gibt es dennoch einige andere Herausforderungen. „Wir haben derzeit keine Elektrizität, deswegen funktioniert die Beregnung der Plätze nicht“, erläutert Paulsen. Auf den sechs Plätzen kann deswegen seit dem Brand nicht gespielt werden.

Stark betroffen sind die Pächter der Gaststätte

Man habe von anderen Vereinen sehr erfreuliche Unterstützung und Hilfsangebote bekommen – etwa das Angebot, auf anderen Anlagen trainieren zu können. Auch die angesetzten Heimspiele können bei den Gegnern stattfinden. „Allerdings hoffe ich, dass die Beregnung am Wochenende wieder funktioniert“, sagt Paulsen. Lösungen müsse man sich auch für die nicht mehr nutzbaren Duschen und sanitären Anlagen einfallen lassen. „Da wollen wir Provisorien, mobile Möglichkeiten beschaffen“, sagt Lutz Paulsen.

Stark betroffen sind schließlich auch die Pächter der Vereinsgaststätte. Ihre italienische Trattoria bleibt bis auf weiteres geschlossen, wie es weitergeht, weiß noch keiner. „Wie man sich vorstellen kann, sind die Pächter natürlich geschockt. Es geht um ihre Existenz“, sagt Lutz Paulsen.