Mit großem Aufwand sind drei Bahnwaggons an ihren Bestimmungsort im Kreis Ludwigsburg gebracht worden. Im und um den alten Vaihinger Stadtbahnhof herum entsteht ein neues gastronomisches Angebot.

Vaihingen an der Enz - Am alten Vaihinger Stadtbahnhof (Kreis Ludwigsburg) herrscht wieder Bahnbetrieb – wenn auch nicht auf herkömmliche Weise. Erstens kamen dieser und zwei weitere Waggons nicht auf Schienen, sondern via Schwertransport und mithilfe von Kränen an ihren neuen Bestimmungsort. Zweitens gibt’s von dort aus keine Weiterfahrt mehr: Die Trasse der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft ist stillgelegt, auf ihr sollen künftig Radfahrer ihrer Wege ziehen. Die Waggons werden an der künftigen Fahrradstrecke Teil eines gastronomischen Konzepts, in dessen Zentrum das alte Bahnhofsgebäude steht.

 

Nach der Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks aus dem Jahr 1904 will der Investor Benjamin Geier in der ehemaligen Lagerhalle ein Themenrestaurant installieren. Dazu soll sich ein Café gesellen – eingerichtet in dem Reisezugwaggon, den Geier in dieser Woche aufwendig von Sachsen-Anhalt nach Vaihingen hat anliefern lassen. Bei der dreitägigen Mega-Aktion mit mancher unvorhergesehenen Überraschung habe ihm der Stress schon etwas in den Knochen gesessen, räumt Geier ein. „Es ist aber zum Glück alles gut gegangen.“ Zwei Güterwaggons, die ebenfalls mit dem Transport kamen, sollen so umgebaut werden, dass sie künftig optional als Wintergarten oder als Außengastronomie „mit Terrassenfeeling“ für das Restaurant dienen können, so Geier. Auch drei Wohnungen entstehen im alten Stadtbahnhof.

„Es wäre schön, Ende des nächsten Jahres eröffnen zu können“, sagt der Investor. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden könne, das hänge aber nicht zuletzt vom Denkmalschutz ab.