Zur Eröffnung gibt es für die Öffentlichkeit spezielle Angebote. Von der Sanierung sollen aber vor allem die Schulen und Vereine profitieren. Der Bedarf an Schwimmzeiten ist im Bezirk sehr hoch.

Stuttgart-Feuerbach - Ende April kommenden Jahres soll das Feuerbacher Hallenbad nach 33 Monaten Schließzeit wieder öffnen. „Und es wird dann auch wieder an zwei Tagen pro Woche für die Öffentlichkeit zugänglich sein“, betont der Geschäftsführer der Stuttgarter Bäderbetriebe, Alexander Albrand. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten das sein werde, wisse er allerdings noch nicht. Klar sei hingegen, dass es ein besonderes Eröffnungsangebot für die Bevölkerung geben werde. „Wir werden einmalig zwei Wochen lang jeden Tag für alle Interessierten die Türen öffnen – von mittags bis abends zu ermäßigten Preisen“, sagt Alexander Albrand.

 

So schnell wie möglich sollen auch die Vereine und Schulen wieder das Feuerbacher Bad nutzen können. „In den vergangenen Monaten musste das Schulschwimmen sehr oft ausfallen“, bedauert Lars Mühlig von den Bäderbetrieben. „Die Vereine konnten ihre Angebote zum Glück überwiegend in anderen Bädern durchführen. Aber sie mussten leiden. Keine Frage.“ Auch ab Mai 2019 werden allerdings nicht alle Wünsche der Vereine und Schulen in Erfüllung gehen. „Der Bedarf an Schwimmzeiten ist in Feuerbach einfach sehr hoch. Aber wir bemühen uns, allen gerecht zu werden“, sagt Albrand.

Auf Wunsch der Vereine können diese künftig die ehemaligen Gastronomieräume nutzen, um bei den Wettbewerben Speisen und Getränke ausgeben zu können. Zudem wird es nach dem Umbau einen Gymnastikraum geben. „Es sieht hier zwar alles noch sehr nach Baustelle aus, aber wir sind schon fast fertig“, sagte Albrand im Rahmen einer Vor-Ort-Besichtigung am vergangenen Donnerstag. Kräftig investiert wurde auch in die Barrierefreiheit des Bades. Es wird einen Aufzug geben, der es ermöglicht, in die Umkleidekabine im Obergeschoss zu gelangen. Dort stehen dann ein Treppenlifter und ein mobiler Lift bereit, um den Rollstuhlfahrern den Weg ins kühle Nass zu ebnen. Derzeit ist geplant, in beiden Becken eine Wassertemperatur von 28 Grad Celsius vorzuhalten.

Einige Glasscheiben konnten von der Korrosion nicht befreit werden

Besonders stolz ist man bei der Stadt und beim Denkmalamt darauf, dass es möglich gemacht wurde, die Glaskunstwerke des 1981 verstorbenen Künstlers HAP Grieshaber zu retten, die der Reutlinger Künstler Ende der 1950er und Anfang der 1960er speziell für das Feuerbacher Hallenbad gestaltet hat. Die Scheiben sind in den vergangenen Jahren durch das Chlor stark beschädigt worden. Der Aufwand, das Glas zu restaurieren, sei sehr groß gewesen, betonte Angelika Reiff vom Denkmalamt: „Aber es hat geklappt. Viele Scheiben sind klar geworden. Bei einigen müssen wir allerdings ein stückweit mit der Korrosion leben.“ Bis Weihnachten soll die Glaskunst wieder eingebaut sein, erzählte Wolfgang Kahlbanter vom Hochbauamt. „Dann hat man beim Schwimmen auch ein bisschen Staatsgalerie-Atmosphäre“, sagte Reiff und schmunzelte.

Das Hallenbad mit der schwungvollen Hängedachkonstruktion wurde 1964 nach den Plänen des Architekten Manfred Lehmbruck gebaut und steht unter Denkmalschutz. Die Generalsanierung wird wohl rund 14,2 Millionen Euro kosten. Etwa 800 000 Euro werden durch Zuschüsse von Land und Bund im Rahmen des Denkmalschutzes abgedeckt.