Die 16-Jährige aus Oeffingen wird bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin viermal Zweite und bereitet sich jetzt auf die Jugend-Europameisterschaften Anfang Juli in Russland vor.

Berlin/Oeffingen - Das Gewicht des Zusatzgepäcks, das Kim Herkle am Sonntag bei der Rückkehr aus Berlin mit sich geführt hat, dürfte ziemlich exakt jenem entsprochen haben, das sie vor einem Jahr in der Tasche hatte. Allerdings war die Farbe der Mitbringsel aus der Bundeshauptstadt diesmal zumindest in Teilen eine andere: Hatte die Oeffinger Schwimmerin bei den deutschen Jugend-Jahrgangsmeisterschaften 2018 noch zweimal Gold und zweimal Silber aus dem Wasser gefischt, so schimmerten die Medaillen diesmal alle silbern. „Ich bin insgesamt nicht ganz zufrieden, auf ein paar Strecken wären durchaus bessere Zeiten drin gewesen“, resümierte die 16-Jährige, die an vier Wettkampftagen insgesamt zwölfmal ins Becken sprang und zudem am freien Mittwoch auch noch eine vierstündige Deutschklausur absolvieren musste.

 

Mit dieser Marke hat die Sportlerin aus Oeffingen auch die Qualifikationsnorm für die Jugend-Europameisterschaften in Kasan unterboten

Am besten stufte Kim Herkle nach den vier zweiten Plätze im Klassement der 16-Jährigen (Jahrgang 2003) ihre Vorstellung über 200 Meter Lagen ein. Ihre Spezialdisziplin, das Brustschwimmen, ist in der Lagen-Konkurrenz nur eine von vier Stilarten, zudem müssen die Schwimmer auch noch Schmetterling, Kraul und Rücken absolvieren. „Da war ich mit meiner Zeit absolut zufrieden“, sagte die Schülerin, die nach 2:18,47 Minuten und knapp vier Sekunden hinter der haushohen Favoritin Zoe Vogelmann (SV Nikar Heidelberg) das Ziel erreichte. Mit dieser Marke hat die Sportlerin aus Oeffingen auch die Qualifikationsnorm für die Jugend-Europameisterschaften in Kasan unterboten, allerdings wird sie in Russland (1. bis 7. Juli) aller Voraussicht nach lediglich auf ihren Paradestrecken über 100 und 200 Meter Brust an den Start gehen.

Auf diesen beiden Distanzen ist es Kim Herkle nicht gelungen, die im Vorjahr gewonnenen deutschen Meistertitel zu verteidigen. Über 100 Meter war die Hamburgerin Malaika Schneider (1:10,77 Minuten) schneller als die Schwimmerin des SV Cannstatt (1:10,86 Minuten). Auf der doppelt so langen Strecke hatte im Finale die Chemnitzerin Magdalena Heimrath in 2:31,72 Minuten die Nase gegenüber Kim Herkle (2:32,43 Minuten) vorn. Die vierte Silbermedaille gab es diesmal in Berlin über 50 Meter Brust (32,45 Sekunden), erneut lag Malaika Schneider (32,02 Sekunden) beim Anschlag vorne.

Die elfjährige Anna Rutz war für insgesamt sieben Wettbewerbe qualifiziert

„Ich werde in den nächsten Wochen im Training vor allem am Start und an der Wende arbeiten, um da noch schneller zu werden“, sagt die Schülerin des Wirtemberg-Gymnasiums, die in der nächsten Woche mit dem Nationalteam in Heidelberg einen Vorbereitungslehrgang auf die Jugend-Europameisterschaften Anfang Juli in Russland bestreiten wird.

Ebenfalls beim nationalen Großereignis in Berlin im Wasser waren Linus Andrä (Jahrgang 2006) vom TSV Schmiden und die in Schmiden lebende Anna Rutz (2007), die wie Kim Herkle für den SV Cannstatt antritt. Linus Andrä verbesserte in der Hauptstadt den Jahrgangs-Vereinsrekord des TSV Schmiden über 100 Meter Brust um mehr als eine Sekunde auf 1:17,81 Minuten und belegte den 15. Rang unter seinen nationalen Altersgefährten. Die elfjährige Anna Rutz war für insgesamt sieben Wettbewerbe qualifiziert. Ihre besten Platzierungen in der Hauptstadt an der Spree waren der jeweils zwölfte Platz im Jahrgang über 50 Meter Schmetterling (32,09 Sekunden) und über 200 Meter Brust (2:59,91 Minuten).