Der Bezirksbeirat Feuerbach fordert, den öffentlichen Betrieb im Hallenbad Feuerbach nach der Sanierung aufrecht zu erhalten und wenn möglich, sogar tägliche Öffnungszeiten für Badegäste anzubieten. Dafür sollen die Stuttgarter Bäderbetriebe nun ein Belegungskonzept erarbeiten.

Feuerbach - Der Bezirksbeirat fordert, dass der öffentliche Badebetrieb im Hallenbad Feuerbach auch nach der Sanierung des Bades beibehalten und, falls möglich, sogar ausgeweitet werden sollte. Gleichzeitig werden in dem Antrag von CDU, Grünen, SPD, FDP, Freien Wählern und SÖS/Linke-Plus die Stadtverwaltung und der Gemeinderat aufgefordert, bei den anstehenden Haushaltsberatungen den Sparvorschlag der Stadtverwaltung zu streichen. Auf Initiative der CDU-Bezirksbeiratsfraktion wurde zudem ein weiterer Passus in den Beschlussantrag eingefügt: Demnach soll für die künftige Nutzung des Hallenbades Feuerbach, so der Wortlaut, „möglichst eine tägliche Öffnungszeit ermöglicht werden“. Die Bäderverwaltung solle nun einen Belegungsplan dafür erarbeiten, heißt es in dem weiter gefassten Beschlussantrag, der mit neun Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen bei der jüngsten Sitzung angenommen wurde.

 

Der bisherige Belegungsplan soll überarbeitet werden

CDU-Sprecher Dirk Teichmann hatte bei der Sitzung den Vorschlag eingebracht, die Stadt solle den bisherigen Belegungsplan des Bades überarbeiten und für die Zeit nach der Sanierung ein neues Konzept für die Nutzung des Hallenbades aufstellen. Das Ziel des Vorstoßes ist, einen Zeitkorridor dafür zu finden, dass das Bad täglich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann – zumindest für einige Stunden. Als Modell führte Teichmann die Regelung im Hallenbad Gerlingen an.

Das sei ein Vergleich von „Äpfeln mit Birnen“, gab Bezirksvorsteherin Andrea Klöber zu Bedenken. Denn Gerlingen sei vergleichsweise eine reiche Stadt. Zudem sei es „nicht immer zielführend, wenn man das Maximale fordert“, so Klöber. Ähnlich sahen das auch andere Fraktionen im Beirat. Roland Saur, Sprecher der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-Plus, schlug vor, es nicht „so knallhart zu formulieren“ und den Passus „möglichst täglich“ einzufügen.

Bäderbetriebe schlagen ausschließliche Nutzung durch Schulen und Vereine vor

FDP-Sprecherin Gabriele Heise meinte, es sei gar nicht sicher, ob das Bad auch täglich von der Öffentlichkeit entsprechend genutzt werde. Die Wirtschaftlichkeit des Betriebs müsse natürlich gewährleistet sein: „Aber weil ich das nicht weiß, würde ich es im Antrag eher offen lassen“, sagte Heise.

Der Geschäftsführer der Bäderbetriebe, Alexander Albrand, hatte zuletzt gegenüber der Nord-Rundschau erklärt, in Feuerbach sei die Nachfrage an öffentlichen Badetagen deutlich zurückgegangen. „Im Jahr 2015 besuchten an den eineinhalb Öffnungstagen pro Woche insgesamt 7658 Gäste den öffentlichen Badebetrieb im Hallenbad Feuerbach. Das sind durchschnittlich rund 13 Gäste pro Öffnungsstunde.“ Diese Zahl sei im Hinblick auf das bestehende Defizit der Bäderbetriebe nicht mehr tragbar. Die Bäderbetriebe seien zudem „zur strukturellen Verbesserung des Stadthaushaltes aufgefordert worden, ein jährliches Einsparvolumen zu erbringen“, sagte Albrand im Juli dieses Jahres.

Unter anderem habe man aufgrund der Erfahrungen mit Unterrichts- und Trainingsausfällen in den Schulen und von Vereinen während der aktuellen Sanierungen der Hallenbäder vorgeschlagen, in den Bädern in Plieningen, Bad Cannstatt und auch in Feuerbach die öffentlichen Badezeiten ganz aufzugeben, um „den von temporären Bäderschließungen betroffenen Schulen und Vereinen Ausweichflächen zur Verfügung stellen zu können“, so Albrand. Bei einer „ausschließlichen Nutzung des Bades durch Schulen und Vereine“, betonte der Geschäftsführer zuletzt, „kann das jährliche Defizit der Bäderbetriebe Stuttgart verringert werden“.

Allerdings haben sich die Gemeinderatsfraktionen im Zuge der Haushaltsberatungen darauf verständigt, dass sie diesen Einsparvorschlag ablehnen und sich dafür ausgesprochen, weiterhin die bisherigen Öffnungstage beizubehalten.