Die Handwerker beginnen jetzt mit den Umbauten für die künftige Forscherfabrik in Schorndorf, in rund einem Jahr soll die Einrichtung fertig sein.

Schorndorf - Rund ein halbes Jahr nach ihrer Schließung haben Handwerker jetzt mit dem Umbau der ehemaligen Galerie für Technik in die künftige Forscherfabrik begonnen. Das Raumkonzept für die insgesamt rund 1000 Quadratmeter umfassende Fläche stehe jetzt, sagte der Architekt Felix Stammler, der vor Ort die Arbeiten koordiniert. Wie berichtet, investiert die Stadt Schorndorf 2,5 Millionen Euro in ein sogenanntes Sciencecenter, das Kindergarten- und Grundschulkindern mit Kursangeboten Freude an Technik und Naturwissenschaften vermitteln soll. In rund einem Jahr soll es eröffnet werden.

 

Zwar sollen zu diesem Zwecke mehrere Kursräume in den hallenartigen Bau aufgenommen werden, man wolle jedoch versuchen, möglichst viele der bereits bestehenden Einbauten zu nutzen, hieß es am Freitag. Dazu zählten Teile der Stahlkonstruktion der bisherigen Empore, sagte der Architekt Felix Stammler. Etwas erhöht plane man den Einbau eines 80 Quadratmeter großen Experimentierraums für eine Schulklasse, etwas kleiner wird ein schräg darunter liegender Kursraum, der für Vorschulkinder gedacht ist.

Methoden aus dem Messebau

Die Besonderheit daran sei, dass man wegen des denkmalpflegerischen Schutzes des Gebäudes auf Methoden aus dem Messebau zurückgreife. Für die neuen Einbauten werden Zimmerleute anrücken und eine Holzkonstruktion schaffen, auf welcher dann die Einbauten ruhen. Die Querbrücke, die bisher die Halle optisch durchtrennte, wird abgebaut. An das Stirnende der Halle soll ein großes Objekt installiert werden, dessen Elemente die Besucher per Fahrrad oder auch per Laufrad in Bewegung setzen können.

In der Mitte der Halle soll genug Platz bleiben für die Experimentierstationen, laut der Museumsleiterin Andrea Bergler stammen sie zum Teil von der Experimenta in Heilbronn, zum Teil sind es abgewandelte oder selbst in Auftrag gegebene Konstruktionen. „Wir haben ein jüngeres Publikum als die Experimenta“, begründet die Museumsleiterin dieses Vorgehen. Von Vorteil sei jedoch, dass man auf viele der Erfahrungen zurückgreifen könne, die in Heilbronn bereits gemacht worden seien. Die Forscherfabrik habe vor der besucherintensiven Gartenschau 2019 ein Jahr Zeit zur Optimierung. „Ob alles klappt, sieht man erst im Betrieb“, sagt Andrea Bergler.

Wehmut über Zuliefertor

Felix Stammler steht indes vor der Herausforderung, das Innere für Besuchergruppen und das Kurspersonal passend zu gestalten. Nicht nur die Toiletten im Foyer müssen umgebaut und vergrößert werden – im Untergeschoss, das bisher Museumslagerraum war, entstehen zusätzliche Räume für das Personal. Zudem müssen die neuen Kursräume eine Schalldämpfung erhalten, und auch der Brandschutz mit den zugehörigen Fluchtwegen muss von einem Fachplaner neu bedacht werden.

Eine Besonderheit sei, sagt Felix Stammler, dass er jetzt Dinge umbaue, die sein Vater Claus Stammler als Chefplaner in die vor rund zwölf Jahren eröffnete Galerie für Technik eingebaut habe. Sein Vater nehme das mit Gelassenheit zur Kenntnis – mit einer Ausnahme: Ein großes Tor, das für die Zulieferung der Exponate eingebaut worden ist, wird durch eine gläserne Wand mit Einblick in einen Kursraum ersetzt. Das habe seinen Vater ein wenig geschmerzt, sagt Felix Stammler.