Die TSG 1899 Hoffenheim hat nach sieben Wochen wieder einen offiziellen Chefcoach: Sebastian Hoeneß vom FC Bayern München II übernimmt wie erwartet das Bundesliga-Team der Kraichgauer.

Zuzenhausen - Die TSG 1899 Hoffenheim hat die Hängepartie mit Sebastian Hoeneß beenden können und den Coach des FC Bayern II als Cheftrainer verpflichtet. Der Neffe von Uli Hoeneß und Sohn von Dieter Hoeneß wird beim Bundesliga-Sechsten der abgelaufenen Saison Nachfolger von Alfred Schreuder. Der 38-Jährige verlässt damit den Drittliga-Meister aus München nach längeren Verhandlungen. Er erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023, wie die Kraichgauer am Montag mitteilten.

 

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„Die Arbeit bei der TSG Hoffenheim ist eine große Herausforderung, auf die ich mich enorm freue. Die grundsätzliche Philosophie des Clubs ist identisch mit meiner Idee von Fußball – offensiv, mutig, flexibel und immer aktiv“, sagt Hoeneß in einer Mitteilung der TSG. Er spielte 2006/2007 für die Hoffenheimer in der Regionalliga und macht nun einen großen Karrieresprung. Der neue TSG-Coach trainierte auch schon Nachwuchsteams bei RB Leipzig.

Sein Vater Dieter war von 2010 bis 2011 Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg und zuvor bei anderen Clubs im Management tätig. Sein Onkel Uli ist Ehrenpräsident des FC Bayern und hielt sich bei den Gesprächen über die Freigabe seines Neffen zuletzt raus, „weil ich mich da befangen sehe“. Dieser hatte bei den Bayern einen Vertrag bis 2022, für Hoeneß dürfte daher eine Ablösesumme fällig gewesen sein.

Am 9. Juni von Schreuder getrennt

„Wir stehen schon seit längerer Zeit in Kontakt mit Sebastian Hoeneß, da uns seine Arbeit imponiert und seine Auffassung von Fußball hervorragend zur Philosophie und Strategie der TSG passt“, kommentierte Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen die schon länger erwartete Personalentscheidung. „Wir wollen auch in Zukunft mit Augenmaß wirtschaften, Spieler auf ein höheres Level entwickeln und dabei für einen klaren Spielstil stehen.“

Der Club hatte sich am 9. Juni von Schreuder getrennt - wegen „Differenzen“ bei der Zukunftsplanung, wie es damals hieß. Der Niederländer hatte nie aus den großen Fußstapfen seines Vorgängers Julian Nagelsmann (heute RB Leipzig) treten können. Danach hatte ein fünfköpfiges Betreuerteam um Co-Trainer Matthias Kaltenbach an der Spitze die Mannschaft trainiert und in die Europa League geführt.