Vor sieben Monaten starben sechs Teenager an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in einer Gartenlaube in Unterfranken. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Eigentümer der Hütte erhoben. Der 52-Jährige ist Vater von zwei der Getöteten.

Arnstein - Sieben Monate nach dem Kohlenmonoxid-Tod von sechs Teenagern in einem Gartenhaus in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Eigentümer der Hütte erhoben. Der 52 Jahre alte Vater von zwei der Getöteten habe ein Stromaggregat trotz fehlender Zulassung in einem geschlossenen Raum aufgestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie werfen dem Mann fahrlässige Tötung in sechs Fällen vor. Bei einer Verurteilung drohen ihm eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.

 

Die Ermittlungen hatten bereits nach wenigen Tagen ergeben, dass der Benzin-Generator für den Tod der jungen Menschen verantwortlich war. Der Eigentümer hatte ihn in einem Nebenraum abseits der Wohnräume aufgestellt, obwohl das Gerät dem Hersteller zufolge dafür nicht zugelassen war.

Die sechs jungen Leute im Alter von 18 und 19 Jahren hatten im Januar in der abgelegenen Laube nahe Arnstein in Bayern gefeiert. Im Laufe des Abends breiteten sich den Ermittlungen zufolge giftige Abgase in der gesamten Hütte aus. Die Teenager hatten das wohl nicht bemerkt - Kohlenmonoxid gilt als geruchslos. Wird es über längere Zeit eingeatmet, führt es über Bewusstlosigkeit schleichend zum Tod.

Der nun Angeklagte hatte sich am Morgen Sorgen um seine Kinder gemacht und seine Tochter, seinen Sohn und ihre vier Gäste tot in dem Häuschen gefunden. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte er das Unglück durch die Hinweise des Herstellers vorhersehen und vermeiden können.