Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Recht mit seinem Vorstoß zur Seenotrettung. Seine Offerte beantwortet aber nur ein Teil der Frage, wie sich die Misere auf dem Mittelmeer in den Griff bekommen lässt. Die Barmherzigkeit darf nicht den Schleusern in die Hände spielen, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Horst Seehofer widerfährt gerade das Gleiche, was er einst Kanzlerin Angela Merkel angedeihen ließ, als er noch CSU-Chef und ihr größter Gegner war. Seine neueste Wendung in der Flüchtlingspolitik stößt auf Argwohn und Kritik in den eigenen Reihen. Der Bundesinnenminister hatte angekündigt, dass Deutschland bereit sei, 25 Prozent der aus Seenot geretteten Flüchtlinge in Obhut zu nehmen. Das entspricht der seit einem Jahr geübten Praxis.