Die Hintergründe eines SEK-Einsatzes in Waiblingen bleiben weiter im Dunkeln. Für das Schweigen von Polizei und Staatsanwaltschaft kann es verschiedene Gründe geben.
Wenn die schwer bewaffneten Beamten des Spezialeinsatzkommandos der Polizei (SEK) zu einem ihrer Einsätze ausrücken, sorgt dies oft für Aufregung. So geschehen am frühen Mittwochmorgen in Waiblingen, wo das SEK eine Wohnung stürmte, die dann durchsucht wurde. Warum genau die Fahnder dort zuschlugen, ob Beweismaterial gesichert wurde oder ob es gar eine Festnahme gab, darüber schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft sich aus. Bekannt ist bislang nur so viel: Das SEK wurde vom Polizeipräsidium Ludwigsburg hinzugezogen – ein klarer Hinweis darauf, dass der Einsatz mit Ermittlungen zusammenhängen muss, die sich auf einen oder mehrere Orte in den Landkreisen Ludwigsburg oder Böblingen konzentrieren.
Eine Sprecherin der Ludwigsburger Polizei bestätigt, dass ihr Präsidium in den Ermittlungen zu dem Fall federführend war. „Es gab in diesem Zusammenhang eine Durchsuchungsmaßnahme in Waiblingen“, sagt sie – weitere Angaben macht sich jedoch nicht. Auch wenn die Durchsuchung in Waiblingen für Außenstehende abgeschlossen zu sein scheint: Dass nach derartigen Einsätzen nicht sofort von Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt wird, um was für einen Fall es ging, ist nicht komplett ungewöhnlich.
Möglicherweise Ermittlungen im Banden- oder Drogenmilieu?
Vor allem dann, wenn Ermittlungen im Drogen- oder Bandenmilieu im Gange sind, lassen die Behörden große Vorsicht walten. Sollten zu detaillierte Informationen öffentlich kursieren, liefen die Ermittler ansonsten Gefahr, dass eventuelle Komplizen gewarnt werden und entweder selbst das Weite suchen oder mögliche Beweismittel wie Drogen oder Waffen beseitigen können, bevor die Fahnder ihrer habhaft werden können.
Dass das Spezialeinsatzkommando in die Durchsuchung involviert war, kann mehrere Gründe gehabt haben. Die speziell ausgebildeten und schwer bewaffneten Einheiten des SEK sind, wenn überhaupt, in der Öffentlichkeit meist wegen spektakulärer Einsätze wie Geiselnahmen oder Entführungen sichtbar. Sie können von den Polizeipräsidien jedoch auch angefordert werden, wenn es darum geht, beispielsweise Gefangenentransporte zu begleiten, Straftäter festzunehmen, die möglicherweise bewaffnet sind oder bei denen mit größerem Widerstand zu rechnen ist. Möglicherweise war dies in Waiblingen der Fall – wobei es keine Informationen darüber gibt, ob dort jemand festgenommen wurde. Auch bei Einsätzen in großer Höhe und bei der Verhinderung von Suiziden können SEK-Beamte zum Einsatz kommen.
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